Kurz vor dem Volksentscheid am 25. Mai 2014 führt die Bebauung des Flughafen Tempelhofs zu Streitigkeiten bei Bürgerinitiative 100% Tempelhofer Feld. Bei einer Mitgliederversammlung am 25. Februar wählten Mitglieder den kompletten Vorstand um Felix Herzog ab. Die abgewählten Vorstände wollen nun die Wahl für ungültig erklären lassen, schreibt die taz. Versammlung und Wahl seien irregulär verlaufen, so der Vorwurf, weil wegen Störungen und Tumulten die Tagesordnung nicht abgearbeitet werden konnte.
Dass die Stimmung innerhalb der Initiative gekippt ist, liegt an neuen Vereinsmitgliedern, die von Hardlinern in den Trägerverein eingeschleust wurden, behaupten einige. In den letzten Wochen traten etwa 50 neue Mitglieder bei. In der taz wird nun behauptet, dass einigen dieser neuen Mitglieder angeboten wurde, dass ihre Mitgliedsbeiträge von anderen übernommen werden. Mit diesen Methoden wollen einige Aktivisten sicherstellen, dass sie bei Streitfragen auf die Mehrheit bauen können. Denn die Initiative ist sich uneins: während einige Mitglieder der Initiative mittlerweile bei der Bebauung der Ränder des Flugfeldes kompromissbereit sind, bestehen Hardliner auf ein Komplettverbot.
Die internen Querelen kommen für die Bürgerinitiative zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Im Senat für Stadtentwicklung wird derzeit an den Plänen für das Tempelhofer Feld gefeilt. Auch innerhalb des Abgeordnetenhauses versuchten sich alle Parteien auf einen Vorschlag zu einigen. Diese Gespräche sind nun aber laut der grünen Fraktionschefin Antje Kapek gescheitert, weil die SPD auf ihrem Masterplan für das Gelände beharre, berichtet die taz.
(Foto: Wikicommons, Britta79)