Die Berlin Music Video Awards gehen in die zweite Runde

Berlin Music Video Awards

Wen interessieren eigentlich noch die „MTV Video Awards“? Geldverschwendung und Spektakel haben mittlerweile das überlagert, worum es eigentlich ging: Die Musikvideos als eine eigene Kunstform, die körperlose Musik sichtbar macht. Aviel Silook will mit den „Berlin Music Video Awards“ Abhilfe schaffen, einem Festival und Wettbewerb inklusive Preisverleihung, das vom 23.-31. Mai 2014 in der Platoon-Kunsthalle in Berlin-Mitte stattfindet.

„Schon seit meiner Kindheit bin ich ein großer Fan von Musikvideos. In Berlin gab es zwar über 100 verschiedene Filmfestivals, aber kein einziges für Musikvideos. Und da genau die meine Leidenschaft sind, habe ich mich dafür eingesetzt, ein solches Festival auf die Beine zu stellen.“ sagt Aviel Silook, der den Wettbewerb erst 2013 aus der Taufe hob. Besonders unbekannte Künstler und Newcomer will er ins Rampenlicht stellen. Denn die haben es auch in den sozialen Netzwerken wie Facebook und Youtube noch schwer, ihr Publikum zu finden.

Noch können Videomacher ihre Werke einreichen. Einsendeschluss ist der 1. April. Bedingungen: Das Musikvideo darf nicht vor dem Jahr 2013 entstanden sein und nicht länger als 8 Minuten dauern. Zahlreiche Künstler haben es schon gemacht: bereits im Rennen sind Miss Platnum, das Berliner Dj-Duo Faster Disco – bestehend aus Electrosexual und Transformer di Roboter – sowie Jakob Grunert, der mit dem Berliner Musikproduzenten Siriusmo ein gemeinsames Projekt gestartet hat.

Wer gewinnen will, muss stark sein!

Wer am Ende den Hauptpreis von 1000 Euro gewinnt, ist Ergebnis eines komplizierten Verfahrens. Wer die Chance auf den Sieg haben will, muss vorher eine der Spezialkategorien wie „Best Production“ und „Best Concept“ gewinnen. Ein Drittel der Stimmen im Sieger-Voting stammt von Nutzern, die sich das Video auf Dailymotion angesehen haben, ein weiteres Drittel stammt vom Festivalpublikum und das letzte Drittel vergibt die Veranstaltungs-Jury. Zu der gehören unter anderem „Harry Potter“-Animateur Christoph Schinko und Zoran Bihac, der bereits mit Rammstein zusammengearbeitet hat.

2013 gewann übrigens „Metube“ von August Schram. Der schrille Tenor aus Österreich setzte sich gegen teure Produktionen von Justice, Thom Yorke und Sigur Rós durch. Und gerade das ist es, was Aviel Silook an den „Berlin Music Video Awards“ so spannend findet: Es gewinnt nicht unbedingt das fetteste Buget, sondern die schönste Idee mit der besten Umsetzung.

Platoon Kunsthalle Berlin, Schönhauser Allee 9, Berlin-Mitte, U-Bahn: Rosa-Luxemburg-Platz