Anfang 2014 beschloss der Berliner Stadtbezirk Friedrichshain-Kreuzberg „sexistische“ Werbung auf den bezirkseigenen Werbeflächen zu verbieten. Damit sind die Plakatanzeigen gemeint, auf denen Frauen leicht bekleidet und anzüglich präsentiert werden – ohne dass dabei irgendein Zusammenhang zum Produkt zu erkennen ist. Zwar betrifft das Verbot nur vier Werbetafeln in der Berliner Innenstadt – aber in den Medien gab es mächtig Stunk. „Bilderstürmer“, kulturkämpfende Spaßbremsen und „Taliban“ hätten die Macht an sich gerissen im traditionell eher linken Stadtbezirk, hallte es in den sozialen Netzwerken. Ziel der Häme war auch die Bürgerinitiative Amt für Werbefreiheit und Gutes Leben. Sie forderte 2013 im Bezirksparlament ein Komplettverbot von Werbung im öffentlichen Raum, ist mit diesem Antrag aber gescheitert. Aber zumindest ein neues Regelwerk für Werbung im öffentlichen Raum soll nach Willen der Kreuzberger Abgeordneten erstellt werden, denn bisher kontrollieren sich Industrie und Agenturen selbst.
Marisa Janson ist die Frau vom Amt für Werbefreiheit. Sie war bei BLN.FM im Studio und erklärte Tim Thaler, warum Werbung ein gutes Leben verhindert und was die Gruppe als nächstes vorhat.
(Foto: Jutta Lüttich )