Träume mit WhoMadeWho: Selfies, Synthies, Superhits?

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WhoMadeWho gehören neben Trentemøller und When Saints Go Machine zu den besten Pop-Exporten Dänemarks. 2003 fand das Trio zusammen und trotz Solo-Ausflügen von Bassist Tomas Hoffding als Bon Homme und Schlagzeuger Tomas Barfod haben sie es auf mittlerweile fünf Alben gebracht – inklusive der neuen Veröffentlichung „Dreams“.

Um die Vorab-Single „The Morning“ wurde im Internet großes Tamtam veranstaltet: Eine extra entwickelte App weckte Nutzer pünktlich zum Veröffentlichungstag mit dem Song. Via Instagram konnte man Bilder für das Video zum Lied beisteuern. Der große virale Durchbruch blieb zumindest in Deutschland aus: Noch rangiert das Album in den deutschen iTunes-Charts auf Platz 88. Bei vielen Fans der Band, die Selfie-affin sind, kam die Idee gut an. Dabei hatte es „The Morning“ selbst gar nicht nötig, mit solchen Spielereien drumherum zu beeindrucken. Der Song ist eine discoid angehauchte, gut produzierte Electropop-Nummer – genau die Mischung, für die Fans WhoMadeWho seit Jahren lieben.

Der Eindruck der Vorabsingle bestätigt sich beim Rest des neuen Album „Dreams“: Auch wenn das Album deutlich mehr in Richtung radiotauglichen Pop schwenkt, liefern WhoMadeWho solide Lieder, die sich nicht beliebig anhören. Der Titelsong „Dreams“ schwebt wie der Name verspricht auf einer Dreampop-Wolke und „Heads Above“ bewegt sich im weiten Feld des Indietronic. Mit „Hiding In The Darkness“ ist auch ein etwas düsterer, bassiger Club-Track dabei. Was alle Tracks verbindet, sind eingängige Melodien und die markante, über die Jahre noch facettenreicher gewordene Stimme von Leadsänger Jeppe Kjellberg.

Insgesamt wirken WhoMadeWho auf ihrem neuen Album entspannter, aber auch weniger experimentierfreudig als auf ihren Vorgängern. Vielleicht sind sie dadurch nicht mehr ganz so cool wie zu Zeiten von „Keep Me In My Plane“, aber Freunde des schwelgerischen Elektropops werden „Dreams“ in vollen Zügen genießen.

https://soundcloud.com/whomadewho/heads-above-album-dreams-out

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(Foto: Taj/Tatiana Curic)