Giftige Chemie könnte Festsaal Kreuzberg vertreiben

Festsaal Kreuzberg, Berlin, ©César M.

Am 20.07. 2013 brannte der Club „Festsaal Kreuzberg“ ab. Derzeit ist es unsicher, ob er an seinen alten Ort direkt am Kottbuser Tor in Berlin-Kreuzberg zurückkehren kann. Grund ist der Galvanisierungsbetrieb, der im gleichen Gebäude benachbart ist. Denn im Umkreis von 100 Metern von Betrieben, die mit Gefahrenstoffen arbeiten, dürfen nach einer EU-Richtlinie keine neuen Baugenehmigungen erteilt werden. Ausschlaggebend für das weitere Schicksal des Festsaals am alten Ort wird ein Baugutachten des Bauamtes Friedrichshain-Kreuzberg sein. Wird darin verlangt, dass der Club neu gebaut werden muss, kann das nur an einem neuen Standort passieren.

Die Festsaal-Betreiber sind allerdings zuversichtlich. Im Tagesspiegel sagen sie, dass laut einem Gutachten ihrer Versicherung keine Notwendigkeit für einen Abriss besteht. Dach und Wände seien in Ordnung. So würde der Club unter Bestandsschutz fallen, die EU-Richtlinie würde nicht greifen, denn es muss nicht neu gebaut werden. Diesem Gutachten muss das Bauamt aber noch zustimmen.

Die geschätzten Kosten für den Wiederaufbau des Festsaal Kreuzbergs liegen bei einer halben Million Euro. Die Versicherung übernahm den Schaden nicht komplett, weil der Eigentümer das Gebäude nur als Lager versichert hatte, die Clubbetreiber hatten hingegen nur Teile ihrer Technik versichert. Doch die Fans helfen: bereits die knapp 30.000 Euro für das Gutachten kamen per Crowdfunding zusammen. Sollte eine weitere kleine Summe fehlen, will man es erneut mit Sammelaktionen probieren, so Festsaal-Betreiber Björn von Swieykowski. Geht es nach ihm, will er den Club im Januar 2015 wiedereröffnen.

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(Foto: Cesár M flickr CC)