Open Airs in Berlin – Bald nur noch auf Zertifikat?

humboldthain open air 2011 - jay haze video still

Der Frühling und die Open Air-Saison werden in Berlin nicht mehr lange auf sich warten lassen. Dann finden fast jedes Wochenende irgendwo in Berlin wieder Freiluftpartys zu elektronischer Tanzmusik statt. Sie sind ständig davon bedroht, von der Polizei frühzeitig und abrupt beendet zu werden. Gründe: zu viel Lärm, Müll und genervte Anwohner. Für Veranstalter kann das saftige Bußgelder zur Folge haben.

Die Clubcommission, ein Zusammenschluß der Berliner Partyveranstalter und Clubbetreiber, führt 2014 erstmal ein Zertifikat für Veranstalter von Open Airs ein. Die Urkunde bekommen diejenigen, welche einen Workshop der Clubcommmission besucht haben, der sie über die rechtlichen und organisatorischen Grundlagen des Partymachens informiert. Dazu gehören die wichtigsten Regeln zur Müllvermeidung und technische Grundlagen: wie mißt man, mit welcher Lautstärke die Boxen die Nachbarschaft beschallen und wie wird eine Anlage richtig ausgerichtet? Die Clubcommission erhofft sich, dass das Zertifikat bei Behörden Vertrauen schafft. Die können dann dar­auf bauen, das Ver­an­stal­ter künf­tig Bescheid wissen, wie sie Probleme regeln können. Die Politiker in der Stadt können hingegen darauf bauen, dass Veranstalter erfolgreich daran arbeiten, Probleme selbst in den Griff zu bekommen. Das Zertifikat soll aber nicht Voraussetzung dafür werden, das man in einem Berliner Park ein Open Air veranstalten darf. Und auch ein Zertifikat legalisiert keinen illegalen Rave.

Anfang Sommer soll es die ersten Workshops geben, nach denen Veranstalter das Zertifikat in den Händen halten, kündigte die Clubcommission auf der Pressekonferenz des Musicboards am 17.02.2014 an. Kosten: zwischen 10 und 20 Euro. Bis dahin sitzen noch erfahrene Partymacher über die inhaltlichen Themen des Kurses.

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(Bild: Open Air im Ber­li­ner Hum­boldthain, Video Still von Jay Haze)