Mehr als drei Jahre, nachdem auf der Love Parade in Duisburg 21 Menschen starben, erhebt die Staatsanwaltschaft Duisburg nun Anklage. Ursprünglich wurde gegen 16 Personen ermittelt, jetzt sollen laut Kölner-Stadt-Anzeiger nur noch zehn vor Gericht gestellt werden. Wer das ist, wird erst am 12. Februar verkündet. Aber bereits jetzt steht fest, dass weder der Veranstalter Rainer Schaller noch der damalige Oberbürgermeister Adolf Sauerland vor Gericht müssen. Im Laufe der Ermittlungen hatten Polizei und Staatsanwaltschaft mehr als 900 Stunden Videomaterial gesichtet und 3500 Zeugen vernommen.
Update (12.2.2014):
Verantwortlich für die Katastrophe mit 21 Toten und mehr als 620 Verletzten sind nach Auffassung der Staatsanwaltschaft Duisburg die Planer der „Love Parade“ 2010, verkündete sie bei einer Pressekonferenz am 12.2. Ihre Anklage soll auf fahrlässige Tötung und Körperverletzung mit Todesfolge zielen. Die Höchststrafe liegt für diese Vergehen bei 5 Jahren. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass die Ursache des Unglücks in der Planung lag, verkündete ein Sprecher auf der Pressekonferenz. Beschuldigt werden deshalb zehn Personen, die auf Seiten des Veranstalters Lopaevent die Veranstaltung planten und Angestellte des kommunalen Bauamts, das die Unterlagen prüfte. Alle Beschuldigten bestreiten bislang die Anschuldigungen. Gegen den ehemaligen Oberbürgermeister Duisburgs Adolf Sauerland, wird keine Anklage erhoben: er sei seiner Aufsichtspflicht nachgekommen und wäre nur den Einschätzungen des Bauamtes gefolgt.
(Foto: © carschden Wikicommons CC)