Gestickte Comics und Maskenball mit Jim Avignon

avignon, berlin graphic days 2014, jutta lüttich

Ein Mann mit lustigem Hütchen dreht Knöpfe vor einem großen Pop Art-Wandbild. Es ist Berlins altgedienter Szene-Star Jim Avignon, der zur Eröffnung der „Berlin Graphic Days“ in der Berliner Urban Spree Gallery selbst komponierte, elektronische Bossa Nova-Chansons intoniert. Manchmal zieht er dabei Pappmasken auf, mit denen er wie eine der Figuren auf seinen Bildern aussieht. Er eröffnete am 21. Januar das kleine Grafikfestival, das noch bis zum 26.1.2014 dauert. Die „Graphic Days“ finden dieser Tage schon zum dritten Mal statt, diesmal auf dem RAW-Gelände in Berlin-Friedrichshain. Mit dabei sind Veteranen und Newcomer.

Unvollendetes Werk von Lake

Der Urvater der Berliner Graffiti-Szene, Lake, stellt zwei großformatige Malereien aus. Auf dem ersten Bild liegen gefesselte Menschen auf dem Boden, auf dem zweiten haben sie die Fesseln zerrissen, in Siegerpose recken sie ihre Fäuste in den Himmel. Dazwischen hängt eine leere Leinwand, dort malt Lake im Laufe der Woche ein Bild, dass die Geschichte komplettiert.

Miniaturbilder von Corinne Odermatt, Foto: Jutta Lüttich

Eine Geschichte erzählt auch Corinne Odermatt. Sie malt hingegen nicht- sie stickt ihre Miniaturbilder. Die Motive erinnern an Filmszenen aus alten Hollywood-Filmklassikern. Je nach Reihenfolge erzählen sie eine neue Geschichte.

Andreas_Preis

Andreas Preis  kommt aus der Skater-Szene. Mit schwarz-weißen Tierportraits verschönert er die Boards von seinen Kollegen und Fans. Das Poster dieser Ausgabe der „Berlin Graphic Days“ stammt von ihm.

Gig-Art-Poster von Lars P. Krause

Lars P. Krause ist ein „Gig Poster-Artist“. Er entwirft im Auftrag von Konzertagenturen für Bands wie Nick Cave, Pixies oder den Arctic Monkeys die Tourneeposter. Die Auflage der Poster ist limitiert, so dass sie mit der Zeit zu Raritäten werden, die schnell an Wert gewinnen können.

Christoph Steinweg - Organisator Berlin Graphic days

Der Organisator der „Berlin Graphic Days“ ist Christoph Steinweg. Er verschreibt sich seit Jahren der Popularisierung von Street Art und Design. Mit seiner Messe will er die Lücke schließen, die zwischen teurer Kunst und bil­li­gen Repro­duk­tio­nen klafft. „Der Kunst­markt ist in den letz­ten Jah­ren leicht wahn­sin­nig gewor­den mit sei­nen Mil­lio­nen­be­trä­gen“ sagt Christoph. Abstrakte Bilder, Skulpturen und Einzelstücke, die zu enormen Preisen gehandelt werden, haben nichts mehr mit der Lebenswirklichkeit der Menschen zu tun. Christoph hingegen möchte, dass Menschen die Distanz zu Kunst verlieren. Wie besser soll das gehen, wenn sie „Kunst“ bei sich oder bei Freunden im Wohnzimmer entdecken? Bei den „Berlin Graphic Days“ können sie Drucke aus Kleinauflagen kaufen, statt zum tausendfachen Billigdruck der Poster bei einem schwedischen Einrichtungshauses zu greifen. So groß ist der Preisunterschied nicht: am Verkaufsstand des Urban Spree sind Bilder schon ab 30€  zu haben. Am letzten Januarwochenende findet zusätzlich ein großer Verkaufsmarkt statt, auf dem mehr als 60 Künstler und Designer ihre graphischen Werke zum Kauf anbieten.

Jim Avignon

Wir ver­lo­sen 5×2 Tickets für das Wochenende bei den Graphic Days.

Kli­cke hier, um mit „MASKENBALL” als Kenn­wort an der Ver­lo­sung teil­zu­neh­men. Ein­sen­de­schluss ist der 24.01.2014, 17:00 Uhr.

„Berlin Graphic Days“, noch bis zum 26.1.2014 in der Urban Spree Gallery, Revaler Straße 99, Berlin Friedrichshain, U-Bahn: Warschauer Straße, tägl. ab 13 Uhr, Eintritt: 3 Euro

(Fotos: Jutta Lüttich, Andreas Preis)