Vor drei Jahren kam er aus England nach Berlin, um sich wie viele andere hier selbst zu verwirklichen. Nach seinem Musikstudium in England wollte Owen Roberts einfach etwas Neues wagen. Was ihn nach Berlin brachte, waren die Erinnerungen an seinen ersten Abend im Berlin an einem Montag im Madame Claude. „Sie haben einen Abend für experimentierfreudige Musiker veranstaltet. Der komplette Laden war voll von jungen Leuten, aber als die Musik begann, war alles totenstill. Unfassbar! Und dann habe ich daran gedacht, wie ich woanders in einem Laden gespielt habe, vor gefühlt drei älteren Leuten, die sich null für das interessiert haben, was ich gemacht habe. Gleichgesinnte zu treffen, die von der Musik ebenso gepackt werden – das war das, was mich nach Berlin gebracht hat.“
Für seine Musik verwendet er Bassklarinette und elektronisch bearbeitete Samples, heraus kommen Klänge, die kaum eindeutig zu identifizieren sind. Mal klingen sie nach hypnotischem Meeresrauschen, mal nach kräftigen afrikanischen Trommeln und mal nach einem wütendem Orkantief im Herbst. Mit sieben anderen Musikern tritt er im Rahmen des CTM-Festivals mit dem Projekt „Recycled Hyperprism Plastik for Amplified Chamber Ensemble” auf, ausgewählt durch eine Experten-Jury.
Tim Thaler hat Owen Roberts im Studio besucht und mit ihm über Berlin, die Musik, Träume und Erwartungen eines jungen aufstrebenden Künstlers gesprochen, der an Musik abseits der Verwertbarkeit in Clubs und Märkten interessiert ist.
Show On Demand hören:
https://soundcloud.com/bln-fm-special/special-owen-roberts-12-2013
(Foto: Owen Roberts CTM 21.11.13, Kai La Quatra (©la quatra))