Ruhe in der Bahn! – BVG verbietet Kiezoper

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Es gibt kaum einen belebten Platz in Berlin, an dem Straßenmusiker nicht Gitarrensaiten zupfen, ins Saxofon blasen, ihre Stimme erheben oder auf Töpfen trommeln. Manchmal hört man die Stars von übermorgen, manchmal leider nur störenden Krach. Neben Parks und Plätzen werden öffentliche Verkehrsmittel benutzt, um Zuhörer dazu zu bewegen Geld in einen Kaffeebecher zu werfen. Eine Vielzahl von Künstlern stellt sich mit ihrem Instrument in die Bahn oder trällert ihre Lieder. Manchmal machen sie das sogar zu zweit oder zu dritt. Doch eine ganze Oper in der U-Bahn – das hat bisher noch keiner präsentiert. Das dachte sich eine junge Gruppe von Musikern und Sängern, die bereits in Berliner Clubs wie der Wilden Renate und das Stattbad Wedding klassische Musik aufgeführt aben. Das sie es können, bewiesen Musiker der „Kiezoper“ bereits, als sie mit Geige und Cello in die U-Bahn Ausschnitte der Barockoper „Dido and Aeneas“ spielten.

Vor kurzem fragte nun die „Kiezoper“ bei der BVG an, um am Bahnhof „Kottbusser Tor“ eine Aufführung zu organsieren. Der BVG gefällt das Projekt leider gar nicht. Sie bittet freundlichst davon abzusehen, künstlerische Darbietungen jeglicher Arten in Bahnhöfen und öffentlichen Verkehrsmitteln zu veranstalten. Hintergrund sei, dass die BVG immer mehr Anfragen von Event-Veranstaltern und Künstlern bekomme, erklärt die Pressestelle BLN.FM auf Anfrage. Jede dieser Veranstaltungen belästige und störe Fahrgäste. Das führe zu Missstimmung, Unruhe und Störungen – die will die BVG vemeiden.  Dabei mache es kein Unterschied, ob Max Mustermann, „Kiezoper“ oder Lady Gaga ihre Kunst in der Bahn präsentieren will.

Vielleicht hätte die Kiezoper die BVG einfach mal für den Bahnhof Alexanderplatz anfragen sollen – dort finden regelmäßig Filmdrehs statt – natürlich großzügig abgesperrt. Oder sie hätte gleich die Party-Tram buchen sollen!

Foto: Kiezoper YouTube