Wer Siebdruck nur als Methode zum Bedrucken von T-Shirts oder für Plakatwerbung kennt, der kann sich auf dem Druck Berlin Festival im Stattbad Wedding eines Besseren belehren lassen. Noch zwei Wochen lang kann man dort die ganze Spannbreite des Siebdrucks erleben. Einer der bekanntesten Vertreter des Genres war Andy Warhol, doch wegen der Reproduzierbarkeit galt diese Art der Kunst lange als „zweitklassig“, es sind eben keine Einzelstücke. Zum zweiten Mal treten die Macher von Druck Berlin nun den Nachweis an, dass das nicht mehr stimmt.
Das Stattbad bietet einen wunderbaren Rahmen für das Festival. Im alten Schwimmbecken wurde eine Druckwerkstatt eingerichtet, in der vor Ort gedruckt wird. Auf der Empore und im offenen Bereich ist eine große internationale Gruppenausstellung mit so bekannten Künstlern wie Banksy oder FAILE zu sehen und in den ehemaligen Waschräumen gibt es kleine Einzelausstellungen. Hier kann man sehr gut nachvollziehen, dass sich das Siebdruckverfahren längst als eigenständige Kunstform etabliert hat. Gedruckt wird auf Allem und Alles, ob in mehreren Schichten, abstrakt oder fotorealistisch. Bei diversen Workshops kann man den Künstlern über die Schulter schauen oder selbst Hand anlegen.
Bei der japanischen Künstlerin Chika Ito kann man lernen, wie man eigene Farbe aus Lebensmitteln herstellen kann. Die Basispaste wird aus Reismehl zubereitet und dann kommen färbende Stoffe wie beispielsweise rote Beete, schwarzer Johannesbeersaft, Kaffee oder Tee dazu.
Die Klangkünstler vom „Indianen“ Kollektiv machen Drucke hörbar. Erst wird eine Art Schallplatte bedruckt und dann mit einem selbstentwickelten Lichtabnahmeverfahren auf einem Plattenspieler in Töne umgewandelt. So wird aus einem barock anmutenden Motiv, reinster Techno Sound.
Dolly Demoratti von „mother drucker“ führt eine Workshopteilnehmerin in die Geheimnisse des Siebdrucks ein.
In den ehemaligen Waschräumen bekamen unbekannte Künstler die Gelegenheit ihre Werke vorzustellen…
…und die international erfolgreichen Künstler gab es in der großen Gruppenausstellung zu sehen.
Es gab sogar einen Edward Snowden, an dem man ein Streichholz anzünden konnte. Ein Kunstwerk das sich im Laufe der Ausstellung noch sehr verändern wird.
Wir verlosen 1×3 Festivalpässe für das Druck Berlin.
Klicke hier, um mit „DRUCK” als Kennwort an der Verlosung teilzunehmen. Einsendeschluss ist der 12.12.2013, 18:00 Uhr.
Das Festival läuft noch bis zum 22.12 im:
Stattbad, Gerichtstraße 65, Berlin-Wedding, S-Bahnhof Wedding 6.12-22.12, Freitags bis Sonntags von 12-19 Uhr, Tickets: (Tagesticket: 5€, Wochenendticket: 10€, Festivalticket: 15€, Freier Eintritt für Kinder bis 14 Jahre)
(Fotos: JuttaLüttich, Druck Berlin)