Am 24.11.2013 sollte Schluß sein mit dem „Protestcamp“ auf dem Kreuzberger Oranienplatz. Der Senat hatte eine Unterkunft bei der Caritas in der Residenzstraße gefunden, die Flüchtlinge hatten ihre Sachen gepackt. Doch am Abend stand fest: das Protestcamp bleibt, weil immer noch Menschen dort wohnen. Nicht alle der 120 Flüchtlinge konnten im neuen Heim eine kurzfristige Bleibe finden, denn es ist nur für 80 Menschen ausgelegt. Haben sich die Verantwortlichen der Stadt verzählt – oder tauchten in der unübersichtlichen Situation plötzlich neue Flüchtlinge auf?
Während die Flüchtlinge ihre Habseligkeiten in der neuen Unterkunft ausluden, rückten am Oranienplatz Einsatzwagen der Polizei an um das Camp räumen. Diese wurden laut taz von Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) zur Amtshilfe angefordert. Sie will, dass die Zelte abgebaut werden – ein Infozelt soll weiter über das Anliegen der Flüchtlinge informieren.
Nachdem die Einsatzleitung der Polizei feststellte, dass die Zelte weiterhin bewohnt waren, wurde die Räumung abgesagt. Rund 600 Demonstranten hatten sich per Mobiltelefon herbeigerufen, um die Räumung zu verhindern. Sie forderten „Bleiberecht für Alle“. Es kam zu Gerangel und Einsatz von Pfefferspray und Festnahmen.
(Foto: nick.jaussi , flickr (CC BY-NC-SA 3.0))