2007 fanden sich die erfahrenen französischen Produzenten Pilooski und Pentile zusammen, um gemeinsam Musik zu machen. Discodeine war geboren. Nach zahlreichen EPs erschien 2011 das Debütalbum „Discodeine“, auf dem auch Britrocker Jarvis Cocker von Pulp sang. Die Platte überzeugte durch die Mischung aus Disco-Sound, Elementen des Chicago House, Experimentierfreude und poppige Eingängigkeit.
Zwei Jahre hat es gedauert bis der Nachfolger „Swimmer“ erschien. Das neue Album des Duos klingt jedoch anders als gedacht, die berauscht-experimentelle Elektronik der Vorabsingle „Aydin“ führen in die Irre. Stattdessen überwiegen überladene Tracks, in denen so viele Spuren übereinander liegen, dass sie nicht fesseln können und wenig hängen bleibt. Die Soundmischung aus Disco, House und Pop, die auf dem Debüt noch hervorragend funktioniert hat, zündet diesmal nicht. Ganz offensichtlich leidet sie unter dem Anspruch, so viel wie möglich in den einzelnen Stücken unterzubringen. Wie eine Ausnahme wirkt der Album-Opener „Seabox“, der gehauchte Vocals und punktgenaue Pianoeinsätze in eine stimmige Komposition vereint. Doch bei der Produktion des Albums scheinen Discodeine nicht immer so zielgerichtet gewesen zu sein. Wenn Tracks nicht überladen wirken, driften sie schnell in die Belanglosigkeit ab. Es ist schwer sich zu den Höhepunkten wie dem wunderbar düsteren „Sip Show“ durchzukämpfen.
Am Ende wirkt „Swimmer“ eher wie eine Experimentierwiese und Orientierungsversuch als ein konsistentes Album. Zwischen den Tracks herrschen hohe Qualitätsunterschiede, dem Album fehlt ein roter Faden. Aber vielleicht legen Discodeine in zwei Jahren ein runderes Werk vor, wenn sie sich sortiert haben.
http://vimeo.com/66822570
(Discodeine: Swimmer / Pschent)