Multiinstrumentalist Mooryc alias Maurycy Zimmermann ist einer der polnischen Musiker, die es nach Berlin verschlagen hat. Hier arbeiten bereits zahlreiche Kollegen wie Catz’n’Dogs und finden Anschluß an den internationalen DJ-Jetset. Mooryc ist das auch ganz gut gelungen. Nach der Zusammenarbeit mit Douglas Greed und EPs auf Ellen Alliens Label BPitch Records hat er diesen Herbst sein Debüt-Album auf Freude am Tanzen veröffentlicht – dem ostdeutschen Label für sympathsich spleenigen Techhouse.
Mooryc begibt sich auf seinem Debütalbum „Roofs“ auf eine melancholische Klangreise. Manche Tracks erinnern in Aufbau und Struktur an Paul Kalkbrenner, aber meist experimentiert Mooryc viel offener mit unterschiedlichen musikalischen Genres wie House, Elektronik, Reggae und Indie. Dabei steht er selbst vor dem Mikrofon: stimmlich flexibel erinnert seine Stimme mal an Phil Collins, mal an Placebo-Sänger Brian Molko. Doch das meint nicht, dass Mooryc in seichten Pop-Gewässer fischt. So trägt seine Stimme bei Tracks wie „Seperate Direction“ zu einer dunklen, melancholischen Stimmung bei, wenn er Vinylknistern und Soundschnipsel aus einem alten Spielfilm auf einem rollende Beats legt. Am Ende steht Musik, die minimalistisch schön ist – melodisch, melancholisch und klanglich in perfekter Balance zwischen hell und dunkel schwebt.