Auf dem Tempelhofer Feld stehen die Bagger bereit. Denn dort soll ein großes Regenwasserrückhaltebecken entstehen. Mittlerweile versperren Bauzäune einen Teil der Freifläche, denn noch in diesen Monat sollte der Bau des 11 Millionen Euro teueren Beckens starten. Es wird 500 Meter lang sein und von einem 3 Meter hohen Damm umgeben sein. Eine Baugenehmigung existiert seit dem 1. November 2013. Daniela Augstein, Sprecherin von Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD), beschwichtigt aber, dass es sich um bauvorbereitende Maßnahmen handele. „Die Arbeiten begännen erst, wenn die vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) eingereichte Klage geklärt sei.“ wird sie durch „taz“ zitiert. Der Umweltverband hat vor Gericht eine einstweilige Verfügung gegen den Bau erwirkt, weil er Planungs- und Umweltrecht verletzt sieht.
Das Bürgerbündnis „100% Tempelhof“ ist ebenso sauer auf die städtischen Bauherren. Die Initiative will nicht nur eine Bebauung des Randes mit Wohnbauten und einer Bibliothek verhindern, sondern auch das Wasserbecken. Sie wollen den derzeitigen Status des Geländes durch einen Volksentscheid sichern. Seit Anfang September sammeln sie Unterschriften für ihr Vorhaben, derzeit haben sie gut ein Drittel zusammen. Bis zum 14. Januar müssen es ingesamt 173.000 Berlinerinnen und Berliner unterschreiben. Mit einem Volksentscheid am Wahlsonntag der Europawahl hoffen die Initiatoren darauf, anders als der „Energietisch“ das Quorum von 25% Zustimmung zum Gesetzentwurf zu knacken.