Er habe keine emotionale Verbindung mehr zu seinem Bild, sagte der Berliner Pop Art-Künstler Jim Avignon, nachdem er sein Wandgemälde auf der Berliner East Side Gallery übermalte. Er wolle mit dem Bild nun die aktuelle Situation Berlins darstellen. Daraufhin gab’s ordentlich Stress von anderen Mauermalern. Vorwurf: Jim Avignon hat mit seinem neuen Bild einem Zeitzeugnis von 1989 die Authenzität genommen. Die East Side Gallery erinnert an die Zeit um 1989 und sei kein Kommentar zu Berlin 2013.
Maler, die sich in der Künstlerinitiative East Side Gallery organisierten, haben nun Jim Avignon gebeten, das alte Kunstwerk wiederherzustellen. Und Jim Avignon sagte „Ja“. Er sei nicht an Zoff um das Stück Mauer interessiert, sagte Jim Avignon dem Tagesspiegel. Er schlug vor, sich 2014 ein drittes Mal an die Mauer zu stellen und die alte Version wiederherzustellen, jedoch nicht ohne ein paar Elemente des neuen Bildes. Diese Variante ist dann ein Mash Up aus 1989 und Jim Avignons Update. Ob das nun genau das ist, was sich besorgte Denkmalschützer als Lösung vorgestellt haben?
(Foto 2013: Sven Herzberg / Foto 2013: Andre Schmidz)