Was ist denn mit dem los? Der Konzernchef des italienischen Nudel-Herstellers „Barilla“, Guido Barilla, löste am 27. September einen mächtigen Shitstorm in den sozialen Netzwerken aus. Ursache war ein Interview mit dem italienischen Radiosender „24“: „Ich bin für die traditionelle Familie, ich werde nie einen Spot mit Homosexuellen realisieren.“ Als daraufhin eine Diskussion mit den beiden Radiomoderatoren entstand, schob er nach: „Wenn ihnen unsere Pasta und unsere Kommunikation gefällt, dann essen sie unsere Pasta. Wenn ihnen das nicht passt, was wir sagen, ist es besser, sie essen eine andere Pasta.“ In den italienischen Spots sitzen in der Regel Familien beim Essen zusammen.
In den sozialen Netzwerken verbreitete sich die Einladung zum Boykott der italienischen Nudeln wie ein Lauffeuer. Zahlreiche Nutzer wollen dem Vorschlag des Firmenchefs folgen und die Finger von den Teigwaren lassen. Doch wer den Hersteller boykottieren möchte, muss auch auf mehr als Nudeln verzichten. Er muss auch das Knäckebrot der Marke „Wasa“ im Regal stehen lassen… Fans des Vollkorn-Brots und anderer Getreideprodukte können hingegen aufatmen: die Großhersteller „Lieken AG“ und die „Kamps“-Bäckereikette gehören seit einigen Jahren nicht mehr zu „Barilla“.
Nach dem internationalen negativen Medienecho entschuldigte sich Guido Barilla nun per Pressemittelung und via facebook. Er respektiere zwar Homosexuelle, in der Werbung seines Unternehmens setze er aber auf die traditionelle Familie, denn das spräche schließlich jeden an.