Neu auf dem Radar: Exium

Exium

Valentín Corujo und Héctor Sandoval, die sich hinter dem Techno-Projekt Exium verbergen, gehören zu den umtriebigsten Produzenten aus Spanien. Schon Anfang der 1990er Jahre, als sich beide noch gar nicht kannten, legten sie Techno in kleineren Clubs in Asturien auf. In ihren Tracks kombiniert das Duo härteren Techno mit Einflüssen aus IDM, Elektro und Soul. So nennen sie auch die Technohelden der 1990er als ihre zentralen Einflüsse: Jeff Mills, Robert Hood und Juan Atkins. Weiter Inspirationen: 1980er-Band wie Bauhaus, Joy Division und Coil, aber auch anderes: „Eigentlich beeinflusst uns so gut wie jede Musik, die wir hören. Man kann auch eine Idee für eine Basslinie haben, wenn man sich Soul-Musik von George Clinton oder Marvin Gaye anhört.“ sagen Exium BLN.FM.

Exium selbst finden, dass ihr Debüt „Roots of Time“ (Nheoma, 2011) eher eine Compilation mehrerer Techno-Singles ist, komplett für die Tanzfläche ausgerichtet. Mit ihrem zweiten Album „A Sensible Alternative To Emotion“, erschienen im Mai 2013, möchten sie mehr Nuancen zeigen. „Wir wollten, dass man das Album von vorn bis hinten ganz bewusst als Ganzes durchhört.“

Exium CoverIn der Zwischenzeit änderten sie auch ihre Arbeitsweise: weil ihr Terminkalender enger wurde und sie auch Soloprojekte verfolgen, tauschen sie ihre Ideen per Mail aus. „Aber die Tracks beenden wir immer zusammen im Studio. Das macht uns am meisten Spaß.“ Es kann 20 Tage dauern bis so ein Stück fertig ist, andere entstehen innerhalb eines Morgens. „Man erkennt es in dem Moment, dass ein Track fertig ist.“ Und wann sind sie solche Techno-Tracks richtig gut? „Wenn du ihn sehr oft hören kannst und er dich selbst nach Jahren auf irgendeine Art noch packt.“ erklären Exium. Klar, dass solche Tracks Seltenheit sind.

Exium machen während ihrer Reisen gerne Station in Berlin, denn in der deutschen Hauptstadt gibt es eine Techno-Szene, ganz anders als in ihrer Heimatstadt Madrid. „Vor zehn Jahren war die Szene sehr groß, da gab es noch viel mehr Clubs,“ schildern Exium. „Es gibt zwar nach wie vor immer noch Leute, die etwas auf die Beine stellen wollen, aber es interessieren sich zu wenig dafür.“

In den kommenden Monaten stehen Remixe im Veröffentlichungskalender des Duos. Auf ihrem Label Nheoma erscheint eine EP von Kwartz, einem jungen Produzent aus Madrid. Mit ihrem Album touren sie derweil durch Westeuropa – volles Programm also für die Techno-Spanier.