Musik, Theater und Kunst – unter dem Motto „Oh Man, Oh Machine“ bespielen die Macher des „Malta Festival“ seit Ende Juni die polnische Großstadt Poznan. Zum Auftakt gab es ein 3D-Konzert der Elektronikpioniere Kraftwerk, zum Abschluß am nächsten Wochenende steht ein Auftritt von Thom Yorkes Projekt Atoms For Peace an. Warum Ihr als Theaterfans das Festival 2014 definitiv in Euren Terminkalender aufnehmen solltet, das zeigen wir Euch hier.
Choreographin Cindy von Acker beschäftigte sich in ihrem Tanzstück „Diffraction“ mit der Veränderung und Symbiose von Körpern. Der Einstieg in das Stück wirkt wie ein Ballet in unendlicher Zeitlupe. Anfänglich ein einziger Körper, bewegen sich am Ende sechs unter einer durch den Raum schwebenden Lichtsonde zu tiefen Bässen. Man fühlt sich wie in einem Stanley Kubrick-Film: das klinische Setting von „2001“ trifft auf die bedrückende Atmosphäre von „Clockwork Orange“.
Geumyung-Jeong stellte auf bizarre Art und Weise in „7 Ways“ die Lebensgeschichte einer jungen Frau dar, die sexuell von Männern ausgenutzt wird. Mal subtil, mal eher aufdringlich, aber immer mit einem gewissen Humor, verschlüsselt sie sexuelle Handlungen in Choreographien. Dabei kombiniert sich die Schönheit und Präzision ihres Tanzes mit den zahlreichen sexuellen Anspielungen zu bizarren Analogien.
Meg Stuart hat bereits an der Berliner Volksbühne und dem HAU gearbeitet. Sie gibt den Rahmen für „Built to Last“ – ein Improvisationsstück der Truppe Damaged Goods, die zwei Stunden über die Bühne springen – mit Slapstick, aber auch visueller Ausdruckskraft. Denjenigen die das Stück nicht durchhielten, winkten die Performer beim Verlassen des Saales nach.
Die letzte Woche des Festivals bietet noch einen Höhepunkt. Am 20. Juli spielt Thom Yorkes Bandprojekt Atoms for Peace auf dem Festival. Als Vorband treten Cat Power auf.