Am letzten Tag der Fashion Week 2013 präsentierte der Berliner Designer Michael Sontag seine Arbeiten. Auf seiner Webseite verkündet er selbstbewusst, dass er Einzelwerke kreiiere, nicht eine einheitliche Kollektion von Kleidungsstücken. Wortwahl hin oder her, die neue, farbenfrohere Linie Michael Sontags kann sich sehen lassen.
Recht hat der Designer, wenn er verkündet, dass er keine herkömmliche Kollektion mehr präsentiert. Wie bereits in den Vorjahren drapiert er meisterlich fließende, seidige Stoffe zu femininen und eleganten Kleidern, mal sanft lindgrün, mal knallig gelb. Eine Reihe schwarzer und grauer Kombinationen überrascht dagegen mit vielen kleinen Details: bei einer Hose ist scheinbar eine weitere, kurze, aufgesetzt; auf dem Brustteil eines Kleides sind Swarowski-Steinchen aufgebracht. Alle Entwürfe sind wohl durchdacht – und sie sind auch im Alltag tragbar.
Auffallend gut gelungen ist das gelbe Tunikakleid, dessen Eleganz aus dem schlichten Schnitt resultiert. Solchen Stücke in der Präsentation lassen wohl kaum erahnen, dass Michael Sontag mit seinen 33 Jahren eher noch zum Nachwuchs zählt und sein Label erst seit 2009 existiert. Seit Sontag im Jahr 2010 den Preis „Start Your Fashion Business“ der Berliner Senatsverwaltung gewann, ist er auf dem besten Weg, eine Marke mit hohem Identifikationspotential zu kreieren.
Trotz der Vielfalt im Design wirkt die Sontags Präsentation nicht bunt zusammengewürfelt. Farben, wie bei den häufig kombinierten gelben und orangenen Schals, bilden originelle Akzente, ohne zu sehr vom Rest der Kleider abzulenken.
(Alle Fotos: Kirstin MacLeod)