Fashion Week 2013: Perret Schaad – Kunstvolle Inszenierung hinter Scheiben

Perret Schaad, Finale vor der Fassade der Neuen Nationalgalerie, Berlin, Berlin Fashion Week 2013.. Foto: Kirstin MacLeod

Johanna Perret, Tutia Schaad und ihr Label Perret Schaad bekommen wohl den Preis für cleverste Guerilla PR-Aktion auf der „Fashion Week 2013“. Einladungen mit Ortsangabe gab es tags zuvor nur per SMS. Hinter den Scheiben der Neuen Nationalgalerie präsentierten das Label erwachsene Looks in knalligen Farben. Das Publikum musste draußen bleiben.

Perret Schaad, Berlin Fashion Week 2013, Eleganter Business-Look in unschuldigem weiß und creme. Foto: Kirstin MacLeod

Die Inszenierung startet noch vor der Ausstellungshalle ankündigungsfrei und musiklos. Während der Präsentation fällt im Publikum der Vergleich mit Jil Sander – tatsächlich erinnern einige Stücke der Kollektion an die renommierte Designerin, die vor allem für ihre schlichten Schnitte und Statement-Farben bekannt ist. Die Kombinationen der Outfits wirken gut durchdacht: Schlichte Silhouetten sind in knalligen Blockfarben gehalten, raffiniertere Designs setzen hingegen auf zurückhaltende Weiß- und Creme-Töne. Nicht nur die Farben strahlen Leichtigkeit aus: Fließend und unbeschwert umspielen die Stücke aus Seide, Baumwoll- und Leinenstoff filigrane Modelkörper.

Gleichzeitig wirkt die Kollektion erwachsen und feminin, denn es sind vor allem Business- und Abendlooks, die das Designer-Duo vorstellt.

Wie auch schon beim Kollegen Hien Le gibt es einen Entwurf, der besonders hervorsticht und dieser ist feuerrot. Das bodenlange Seidenkleid kann schlicht nicht übersehen werden.

Perret Schaad steht auf dieser Fashion Week für tragbare Extravaganz, die nach feierlichen Anlässen zum Tragen sucht. Das begeisterte Publikum spendete schon mal Applaus. Die Neue Nationalgalerie erinnerte dabei ein wenig an das New Yorker Lincoln Center – einer der Austragungsorte der „New York Fashion Week“.

Perret Schaad, Berlin Fashion Week 2013, Rot: Trendfarbe der nächsten Frühjahrssaison. Foto: Kirstin MacLeod

(Foto: Kirstin MacLeod)