Fashion Week 2013: Vladimir Karaleev – Ein seriöses Schwarz zu Blau

Die unsägliche Kombi: Blau und schwarz, bei Karaleev funktioniert´s. Foto: Kirstin MacLeod
Die unsägliche Kombi: Blau und schwarz, bei Karaleev funktioniert sie.  Foto: Kirstin MacLeod

Reduzierte Designs, schlichte Schnitte und ungesäumte Nähte – diesen drei Maximen bleibt der aus Bulgarien stammende Berliner Designer Vladimir Karaleev auch in dieser Saison treu. Auch in der Kollektion für den Sommer 2014 sind es die leisen Töne, die Vladimir Karaleev bestens zu beherrschen scheint: die Schnitte bleiben schlicht, und dennoch baut er raffinierte Kniffe ein. Da ist die Raffung zu hoch oder die Naht zu weit an die Seite gerutscht – doch nicht nur an den auffällig jung und kindlich aussehenden Models wirkt das vorteilhaft.

Augenscheinlich unschuldige Looks, von Nahem frech. Foto: Kirstin MacLeod
Vom weiten unschuldig, beim näheren Hinsehen frech. Foto: Kirstin MacLeod
Sich wohl fühlen sieht anders aus.  Foto: Kirstin MacLeod
Sich wohl fühlen sieht anders aus. Foto: Kirstin MacLeod

Erfreulich ist, das Karaleev im Vergleich zur letzten Kollektion sein Farbspektrum erweitert: Neben der umstrittenen Kombi „schwarz zu blau“ schickt der Designer auch Looks in unschuldigem weiß und Cremetönen über den Laufsteg, und setzt damit auf Leichtigkeit.

Die androgynen Frauen wirken mit ihren Outfits seriös und gleichzeitig sexy – ohne dass sie kostümiert wirken. Für die männlichen Models gilt das leider nicht: Es ist nur schwer vorstellbar, dass Männer in scheinbar chaotisch zusammengenähten Denim-Hemdchen und Glitzer Chiffon-Blouson durch Berlins Straßen laufen. Mutig sind diese Entwürfe allemal. Vielleicht kommen diese unkonventionellen Looks auf dem unschuldig anmutendem weißen Laufsteg einfach nicht richtig zur Geltung.

Auch wenn die Grundtendenz bei Karaleev stimmt: für die Männerkollektion bleibt sich in der nächsten Saison ein bisschen mehr Stringenz und Erwachsenheit zu wünschen. Da freut man sich auf die nächste Präsentation des Designers: bei seinen schlichteren und dennoch sehr innovativen Entwürfen scheint noch längst nicht alles ausgereizt zu sein, was möglich ist.

(Fotos: Kirstin MacLeod)