Berliner wollen Spreepark ersteigern

spreepark plänterwald, berlin - by flickr chris grabert

Am 3. Juli 2013 ist ein wichtiger Termin für die Zukunft des Spreeparks: An diesen Tag versteigert das Finanzamt Berlin Treptow-Köpenick das Erbbaurecht für das Areal. Der Höchstbietende kann danach das Gelände bis zum Jahr 2061 nutzen. Wer mitbieten will, muss wahrscheinlich mindestens 1,1 Millionen Euro bieten, zirka 70% vom Verkehrswert des Grundstückes, auf dem sich der Freizeitpark befindet.

Eine Woche vor dem Termin sammeln sich nun über das Internet Berliner, die bei der Zwangsversteigerung mitbieten wollen. Mitinitiator der Aktion Plänti ist Jens-Michael Lehmann, der hauptberuflich Honig in Berlin vertreibt. Seine Idee: Berliner sollen den Kauf des Spreeparks crowdfunden. Danach kann das Gelände weiter öffentlich genutzt werden. Am liebsten wäre den Initiatoren ein ökologischer Park mit Bildungsanspruch zum Mitmachen und Erholen: „essbare Landschaften“ mit Obstbäumen, Erdbeeren und Minigolf.

Seit 2002 rottet der ehemalige DDR-Vergnügungspark vor sich hin. In den letzten Jahren bot er gelegentlich die Kulisse für Theaterspektakel, Parties und Großkonzerte. Norbert Witte, bisheriger Inhaber des Erbbaupachtvertrages, hatte seit Jahren keine Steuern gezahlt. Bislang hatten Investoren nach Verhandlungen immer abgewunken, weil sie mit dem Nutzungsrecht für das Gelände auch 15 Millionen Euro Schulden erworben hätten. Nach der Versteigerung kann hingegen ein kompletter Neuanfang stehen. Die Schulden sind weg – nur eine weitere Nutzung als „Festplatz“ ist vorgeschrieben.

Mehr Infos zu der Bürgerinitiative auf plänti.de. Die Aktivisten treffen sich bis zum 3. Juli jeden Tag im pulsraum, Kottbusser Damm 25-26, Berlin-Kreuzberg.

(Foto: Chris Grabert, flickr (CC BY-SA 2.0)