Magic Panda – Temple Of A Thousand Lights

MP_ToaTL_300dpiHinter dem knuffigen Pseudonym Magic Panda verbirgt sich der 31-jährige Brite Jamie Robson. Entgegen des momentanen Wunderkinder-Trends, der schon 20-Jährige in die Hall of Fame elektronischer Musik hebt, hat Robson das Genre erst recht spät für sich entdeckt. 2011 erschien seine erste EP „The Glass Mountain“, jetzt folgt mit „Temple Of A Thousand Lights“ sein Debütalbum. Es ist leider nicht ganz so magisch geworden wie erhofft.

Dabei fängt „Temple Of A Thousand Lights“ gut an. Der Auftakt „Tokyo“, der bereits als eigenständige EP veröffentlich worden war, ist ein Stück guter, instrumentaler Synthie-Pop und eignet sich mit seiner Leichtigkeit als musikalische Untermalung für Festivalwerbevideos im Musikfernsehen. Das folgende „A Perfect Circle“ verströmt eine angenehme Lullaby-Atmosphäre, paart das Ganze mit einer unterschwelligen Hektik und wird so zum großstädtischen Melancholie-Track. Doch danach geht es unglücklicherweise bergab: die folgenden Tracks variieren nur geringfügig im Tempo, Aufbau und Stimmung, dass man kaum mitbekommt, wann ein Track endet und der andere anfängt. Zwar sind für sich sind die einzelnen Stücke nicht schlecht, aber aalglatt und ohne großen Wiedererkennungswert.

Zwei Tracks fallen dann in der Mitte des Albums dann doch ein wenig auf. „Mothlight“, ein Ambient-Titel mit einem Hauch Synthiepop, schwappt dumpf vor sich hin. Absoluter Höhepunkt ist jedoch „Zwolf“: Hier traut sich Magic Panda endlich einmal mehr zu, spielt mit Tempo und Synthies. Bei der vorherrschenden düster-melancholischen Grundstimmung seiner Elektronik ruft er so zum Tanz gegen den Untergang auf.

Aber insgesamt scheitert „Temple Of A Thousand Lights“: und zwar an zu viel Masse statt Klasse. Hätte Magic Panda die Anzahl der Tracks seines Albums auf die Hälfte reduziert, wäre vieles bunter und nachhaltiger in Erinnerung geblieben. Wenn Jamie Robson dann die Emotionen in seinen Stücken nicht nur andeuten, sondern auch ausformulieren würde, könnten die solide gemachten Tracks durchaus nachhaltig im Ohr bleiben. So muss man in dem Album die wirklich guten Tracks erst angestrengt suchen – aber wenn man sie gefunden hat, kann man sich durchaus an ihnen erfreuen.

Tracklist:

  1. Tokyo
  2. A Perfect Circle
  3. Days Are Numbered
  4. Chiaroscuro
  5. Distant Places
  6. Mothlight
  7. Zwolf
  8. Luna Rosa
  9. Paper Crane
  10. Temple Of a Thousand Lights
  11. Distant Places (Max Cooper Remix)
  12. Tokyo (Kid606 Blisspump Remix)

(Tigerbeat6)