Hannah Lisa Linsmeier will mitten in der Stadt die Tomaten in den Himmel wachsen lassen. Deshalb gründeten Freunde und sie das „Himmelbeet“, den ersten interkulturellen Gemeinschaftsgarten in Berlin-Wedding, der sich auf 1700 Quadratmetern erstreckt. Mitte Juni war Eröffnung. Ursprünglich sollte das Projekt auf dem Dach eines angrenzenden Einkaufszentrums starten. Doch langwierige Genehmigungsprobleme lassen das „Himmelbeet“ erst einmal auf dem Boden bleiben.
„Das trifft sich aber ganz gut“, sagt Linsmaier. „So haben wir viel mehr Laufkundschaft, die die reine Neugier zu uns reinführt.“ Oft sind die Kinder aus der Nachbarschaft die ersten, welche den Garten für sich entdecken – und dann die Eltern mitziehen, die zuerst Berührungsängste haben. Drei angrenzende Schulen nutzen mehr als ein Drittel der Fläche für praktischen Unterricht, Kinder können so etwas über die Natur lernen.
Zur Finanzierung seiner Ausgaben bietet das „Himmelbeet“-Team Workshops im Garten an. Mitarbeiter von Firmen können bei Umgraben und Unkrautzupfen lernen, ein richtiges Team zu werden. Geld verdient das „Himmelsbeet“ auch durch den Verkauf von traditionellen, ungewöhnlichen Gemüsesorten. Wer probieren möchte, wie Erdbeerspinat, die Tomatensorte „Blondköpfchen“ oder die Kartoffel „Bamberger Hörnchen“ scheckt, der sollte im Wedding vorbeischauen.
Himmelbeet, Ruheplatzstraße 12, Berlin-Wedding, U-Bahn: Leopoldplatz