Im Kino: Das Glück der großen Dinge

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Rockstar Susanna (Julianne Moore) und Kunsthändler Beale (Steve Coogan) lebten in New York einst als glückliche Familie mit ihrer gemeinsamen Tochter Maisie (Onata Aprile). Doch das ist lange vorbei: Die Ehe der beiden ist am Ende, die Scheidung steht an. Dabei gerät die sechsjährige Tochter, für die beide Elternteile das alleinige Sorgerecht beanspruchen, immer mehr zwischen die Fronten. Während der Vater Maisies Kindermädchen Margo heiratet, bandelt Susanna mit dem Barkeeper Lincoln an.

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Anfangs noch bemüht, sich abwechselnd um Maisie zu kümmern, nimmt der Job für Susanna und Beale zunehmend Raum in ihrem Leben ein. Schließlich gilt es für die Rockstar-Mutter und den Geschäftsmann, ihre Karrieren weiter anzukurbeln. Da bleibt für das kleine Mädchen keine Zeit. Beide verlassen sich auf den jeweils anderen, was natürlich nicht funktioniert. Immer häufiger müssen die neuen Partner und Freunde einspringen. Eines Nachts findet sich Maisie bei einer Arbeitskollegin von Lincoln wieder, weil niemand anderes Zeit hat. Hier verzweifelt selbst das kleine Mädchen, das bis dahin alle Situationen geduldig hingenommen hat.

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Der Film basiert auf den Roman „Maisie“ von Henry James. Er zeigt, wie ein Kind aus einer schwierigen Lebenssituation versucht, das Beste zu machen. Maisie begegnet dem Chaos um sie herum mit einer Ruhe und Offenheit, wie man sie eher von Erwachsenen erwartet. Das kleine Mädchen ist der beeindruckendste Charakter des Films, passt sie sich doch lange Zeit unerschütterlich den ständig wechselnden Umständen an. Auf berührende Weise hält sie den Großen den Spiegel vor und zeigt ihnen, wieviel Raum ihr Karrieredenken auf Kosten anderer Dinge einnimmt.

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Trotz aller Emotionalität, die „Das Glück der großen Dinge“ mit sich bringt, erzählen die Regisseure Scott McGehee und David Siegel die Geschichte auch mit Humor. So stellt der Film die familiäre Situation nach der Scheidung um einiges überspitzt dar. Gerade dadurch wird jedoch deutlich, wie Kinder bei Trennungen mitunter auf der Strecke bleiben.

Daneben steht die Suche nach Geborgenheit und Personen, die Rückhalt geben, im Fokus. Auf dieser Suche befindet sich nicht nur die kleine Maisie – sondern auch die Erwachsenen.

„Das Glück der großen Dinge“, USA 2012, Drama, 99 Min., ab dem 11.07.2013 unter ande­rem im Kino in der Kul­tur­braue­rei, Schön­hau­ser Allee 36, Berlin-Prenzlauer Berg, U-Bahn: Ebers­wal­der Straße

(Fotos: pandastorm pictures)