Art Porn Week – Wenn Porno auf Kunst macht

Foto: Lin Zhipeng
Foto: Lin Zhipeng

Vom 12. bis 15. Juni 2013 nimmt sich die „Art Porn Week“ der Aufgabe an, Kunst und Porno zu verbinden. Der Veranstalter Mindpirates präsentiert in seinen Kreuzberger Räumlichkeiten ein kuratiertes Programm, dass neben einer Kunstausstellung auch Filme, Performances und Workshops zum Thema anbietet.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Kunst und Pornografie? Wie zeigt man Liebe, Begehren und Sexualität, ohne dass es billig und schmuddelig wirkt? Muss Pornografie einen Mehrwert haben, damit sie als Kunst plötzlich im Stadtmuseum landet? Die Fragen sind sofort da, wenn die Abbildung sexueller Handlungen nicht im Pornoladen weggeschlossen werden sollen. Pablo Picasso sah es jedenfalls gelassen: „Zwischen Sexualität und Kunst gibt es keinen Unterschied, denn Kunst ist immer erotisch“, sagte der berühmteste Maler des 20. Jahrhunderts. Für ihn waren Sinnlichkeit und Sexualität wichtige Antriebskräfte. Auch manche Aktfotografen und Pornofilmer sahen ihre Arbeit als Kunst. In den 1970er Jahren, dem Zeitalter der Sexuellen Revolution, trafen sie dabei zum ersten Mal auf ein hippes und experimentierwilliges Publikum. Danach scheint der Porno beim Kunstpublikum in bestimmten Abständen immer wieder ein Comeback zu feiern.

Foto: Goodyn Green
Foto: Goodyn Green

Das pornografische Kunsterlebnis beginnt am 12. Juni 19 Uhr mit der Vernissage der Ausstellung im Vereinsheim der Mindpirates, ab 20 Uhr gibt es Filmmaterial von Matt Lambert, Inside Flesh und anderen zu sehen. Ihre Arbeiten konzentrieren sich auf die menschliche Körperlichkeit mit all ihren Aspekten, sie haben sich der neuen Interpretation des Pornos verschrieben.

Neben der Ausstellung können Interessierte am Wochenende bei einem Workshop „Bedroom Bondage For Beginners“ das nötige Handwerkszeug erlernen, um ihre Inspirationen auch in die Tat umzusetzen. Was auch immer man unter „aktiver Teilnahme“ auf der „Art Porn Week“ versteht, die Veranstaltenden wollen dazu einladen, die Position des Voyeurs zu verlassen, um Sehnsüchte in einem offenen und rücksichtsvollen Umfeld zu erleben.

Das komplette Programm

Mi 12. Juni 2013

  • 19.00 Vernissage Ausstellung
  • 20:00 Kunstporno-Screening
  • 22:00 Musik von Female Macho (DJ)

Do 13. Juni 2013

  • 20:30 Lesungen und Performances erotischer Literatur und „dirty talk“ – mit Svetlana Pall Mall, Elisabeth Hannah Neid and BecyM, Sara Svärtan Persson, Tea Hvala
  • 22:00 Musik von JunesHelen, DJ Humpstar & Overdoze

Fr 14.Juni 2013

  • 21:00 Dokumentarfilm: My Sexuality is an Artistic Creation (Doku über die Post-Porn-Bewegung in Barcelona)
  • 22:00 Multimedia-Performances mit Liz Rosenfeld, Tomas Hemstad, Åssie (Tentakel-Porno), Steven James, DasFalke, Caritia feat. Tête Bruleé & Fiona Vivautrin (Der gefesselte Körper als lebendige Installation), Lady G. & Dildo Orchestra
  • 24:00 Musik mit Creamcake, You and The Blackouts

Sa 15. Juni 2013

  • 17:00 Workshop: Bedroom Bondage for Beginners – Japanisches Bondage (Shibari) für Anfänger (2h, 20 Euro pro Paar oder Teilnehmenden)
  • 21:00 Film: Posessions – Inside Flesh, Fucking Different XXX
  • 23:00 Performances: Possession – Suka Off, Where Does A Body End? mit Ann Antidote, Lun Ário
  • 24:00 Abschlußparty: Mother Perera, Sarah Adorable. Visals: Pussykrew

Mindpirates Vereinsheim, Mindpirates Projektraum, Schlesische Strasse 38 im 3. Hinterhof, Berlin-Kreuzberg, U-Bahnhof: Schlesisches Tor, Tickets gibt es ab 5.- €