Das ist: Aufblasbarer Stahl, Pilze auf Kaffeesatz, Holz aus Altpapier

Vom 5.-9 Juni 2013 lädt die erste „Berlin Design Week“ in Berliner Galerien, Museen und Design-Studios ein. Auf dem historischen Flughafen Tempelhof  präsentieren auf der elften Ausgabe des „DMY International Design Festivals“ bis Sonntag über 500 Designer aus rund 30 Nationen ihre Arbeiten aus den Bereichen Architektur, Innen -und Produktdesign. Schwerpunkt 2013 ist der Nachbar Polen. Am  6. Juni abends erlauben bis 23 Uhr in einer „Nachtschicht“  über 40 Designstudios Einblicke, wie namhaften Designern Produkte entwickeln und vermarkten. Einige besondere Exponate lassen sich käuflich erwerben und manche sogar selbst herstellen. Drei Höhepunkte des kommenden Design-Wochenendes haben wir für Euch ausgesucht.

Aufblasbarer Stahl von Oskar Zieta

Oskar Zieta Plopp Stools
Oskar Zieta, Plopp und Chippensteel Stühle, Zieta Bazair, Mailand 2011

Passend zum Länderfokus Polen des DMY zeigt der Designer und Architekt Oskar Zieta während der „Berlin Design Week“ seine innovativen Objekte aus ultraleichtem, korrosionsbeständigem, aufblasbarem Stahl. Zieta lebt mittlerweile in der Schweiz und arbeitet am ETH Institut in Zürich. Mit einem Minimum an Material setzt er modernes Design aus Stahl platzsparend um – und zwar so, dass die Gegenstände flexibel ihre Ausdehnung ändern können. In seiner Ausstellung „Zukunftsnomaden“ im Polnischen Institut zeigt Zieta seine eigenen Kreationen, wie den preisgekrönten „Plopp Stool“. Ergänzt werden sie weitere platzsparende Objekte, die von Zietas Technik inspiriert sind: Ob Auto-Airbags, Fischernetze oder Faltmöbel – ein interessanter Einblick in die Welt der ressourcensparenden, klugen Designs ist gewiss.

„Zukunftsnomaden“ – noch bis 30. August, Di-Fr 10-18 Uhr, Polnisches Institut, Burgstrasse 27, Berlin- Mitte, S-Bahn: Hackescher Markt

Das nachhaltige Haus der Zukunft mit Pilzzucht auf Kaffeesatz von Werner Aisslinger

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Werner Aisslinger, Honeycomb Landscape, 2013, Courtesy: studio aisslinger // Foto: Bernd Borchardt

Der vielfach ausgezeichnete Produktdesigner Werner Aisslinger stellt die Frage: „Wie leben wir in Zukunft?“. Dazu verwandelt er das Haus am Waldsee in ein „Home of the Future„. Auf zwei Etagen zeigt der gebürtige Allgäuer Lösungen für ein ökologisch nachhaltiges, praktisches und platzsparendes Wohnen. Hanf, Gel oder Filz – Materialien, die praktisch und umweltfreundlich sind, wandelt er in Liegen, Stühle oder Sessel um. Im Erdgeschoss hat er viele seiner bekannten Designobjekte zu einer begehbaren Wohnidee zusammengestellt. Da ist eine Küche, in der verbrauchter Kaffeesatz als Nährboden für die hauseigene Pilzzucht dient. Im Naturbad absorbieren Wände den Wasserdampf, der hinterher zur Bewässerung der Pflanzen im Garten genutzt wird. Auf dem Außengelände finden sich dann auch eine Fischfarm und Gewächshäuser. Für Aisslinger, der bereits seit 20 Jahren ein renommiertes Designbüro in Berlin führt, ist es die erste Übersichtsausstellung seiner Designs in Deutschland.

„Home of the Future“ – bis 9. Juni, Di- So, 11-18 Uhr, Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30, Berlin-Steglitz-Zehlendorf , U-Bahn: Krumme Lanke, Eintritt: regulär 7 Euro, ermäßigt 5 Euro

Holz zu Papier von VIJ5

Vij5_NewspaperWood
Material „NewspaperWood“, entwickelt vom niederländischen Designerlabel VIJ5

In der Welt des Designs sind die Niederländer vor allem durch vielseitige, minimalistische und humorvolle Kreationen bekannt. Seit 2011 importiert die Dutch Art and Design Galerie Entwürfe und Objekte aus dem Nachbarland. Zur „Berlin Design Week“ hat sich die DAD das junge Label VIJ5 ins Haus geholt, das 2006 von Arjan van Raadshooven und Anieke Branderhorst gegründet wurde. Die Designer zeigen ihr nachhaltiges Material „NewspaperWood„. Dabei handelt es sich um alte Zeitungen, die zu Holz gepresst werden und dann genauso verwendet werden können. Eine Reihe schöner Objekte von Schmuck bis hin zu Möbeln sind so bereits entstanden. Für die DMY bauten VIJ5 aus 100 Kilogramm gespendete Zeitungen einem Schrank.

„NewspaperWood“ – bis 29. Juni 12-19 Uhr, DAD Galerie, Oranienburger Straße 27, Berlin- Mitte, U-Bahn: Oranienburger Straße

Weitere Informationen zur „Berlin Design Woche“ und die komplette Übersicht aller teilnehmender Studios der „Nachtschicht“ findet ihr hier.

(Fotos: Promotion)