Unbewohnte Gebäude gibt es in Berlin einige, aber die Unterbringung von Asylbewerbenden wird immer schwieriger. Denn Bürger und Verwaltungen einzelner Stadtteile wehren sich gegen die Nutzung von leer stehenden oder nur teilweise genutzten Gebäuden als Unterkünfte. So sammeln Bürger im Berliner Westend nach einem Bericht der Berliner Zeitung derzeit Unterschriften gegen Flüchtlingsunterkünfte in ihrem Viertel.
Erst vor wenigen Wochen protestierte der Bezirk Reinickendorf gegen die Nutzung eines Pflegeheimes in Berlin-Wittenau sowie gegen einen zweiten Vorschlag, ein Gebäude auf dem Gelände der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Nevenklinik als Flüchtlingsheim zu nutzen.
Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Berlin kommen, ist in diesem Jahr stark angestiegen. Die Verteilung der Asybewerbenden auf die einzelnen Berliner Stadtteile ist dabei sehr ungleichmäßig. So nehmen Stadtteile wie Reinickendorf, Pankow, Zehlendorf-Steglitz oder auch Neukölln deutlich weniger Flüchtlinge als andere Bezirke auf. Bei anhaltendem Widerstand zieht das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) zur Not auch Zwangsbeschlagnahmungen von Liegenschaften der Berliner Stadtbezirke in Erwägung – denn Platz sei genug da.