Sein mittlerweile sechstes Studioalbum liefert Jimpster mit “Porchlight and Rockingchairs” ab. Der Boss von Freerange Records machte sich in den vergangenen 20 Jahren als DJ und Produzent leicht eingänglicher, aber dennoch deeper House-Tracks einen Namen. Auch mit seinem neuen Album bewegt sich Jimpster weitgehend auf dieser Schiene, tendiert dabei aber mehr in Richtung Lounge und Ambient. Dies zeichnet sich bereits beim ersten Track ab: „Jasmine Dragon“ eröffnet das Album mit einer ruhigen Melodie, auf die ein männliches Raunen gesetzt ist.
Die weiteren Tracks des Albums zeugen von eher gebremster Kreativität Jimpsters. Der Track „Hold My Hand“ klingt mit sich wiederholenden, abgedämmten Stimmschnipseln und dem hinplätschernden Instrumentalteil wie ein Gorillaz-Song, nur auf fahrstuhltauglich gemacht. Als Hintergrundmusik für Hotellobbys ist das sicherlich zu gebrauchen. Wer aber intensiver hinhört, wird sich schnell langweilen, denn die anderen Tracks sind noch gefälliger und banaler. Die einzige Ausnahme: „High Wire“ im Mittelteil des Albums ist abwechlungsreich, das Motiv der Streicher lehnt sich jedoch stark an Andrés Hit „Skate This Way” von 2012 an. Auch wenn Jimpster dezente Acid-Elemente draufsetzt – der Track wirkt stellenweise wie die Kopie einer der besten House-Platten des letzten Jahres.
Die Wohnzimmertauglichkeit der Musik geht bei “Porchlight and Rockingchairs” mit weitgehender Ideenlosigkeit zusammen. Letztendlich langweilen die Tracks: Sie wiederholen sich in der Aneinanderreihung ihrer überschaubar wenigen musikalischen Elemente – alle wirken sie doppelt so lang wie sie sein müssten. Bleibt zu hoffen, dass Jimpster mit dem nächsten Album, dass hoffentlich nicht wieder sieben Jahre auf sich warten lässt, zu gewohnter Stärke zurückfindet.
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