12 Töne und ein Baum

Im Innenhof der Akademie der Künste piept es. Das liegt nicht nur daran, dass dort ein Baum steht, in dem gerne Vögel sitzen. Christina Kubisch hat vor 20 Jahren ein Kunstwerk eigens für diesen besonderen Raum konzipiert. Jetzt kann man die Installation das erste Mal wieder erleben.

solarplatten

12 Solarplatten sorgen je nach Lichteinfall für Strom. Der befeuert die direkt hinten an diesen Platten angebrachten Klangerzeuger. Alle 12 dieser Miniatur-Synthesizer haben eine eigene Stimme. Frequenz und Tonhöhe verändern sich zusätzlich je nach Lichteinfall.

klangerzeuger

Das Ergebnis ist verblüffend und einzigartig. Zwischen Vogelzwitschern mischen sich andere Klänge – ein Schnarren, ein Piepen, eine Art Heulen… Und die Vögel, die dieser ihner unbekannten Sprache ausgesetzt sind, reagieren: Sie ahmen die Töne nach. Besonders Stare beweisen dabei eine erstaunliche Virtuosität. Ganz von selbst entspinnt sich ein Dialog zwischen Natur und Technik.

künstlicher vogel

Die Installation ist im Innenhof der Akademie der Künste im Hanseatenweg zu sehen. Der Eintritt ist frei. Das eingesparte Geld investiert man am besten in einen Kaffee, den man wunderbar in der Sonne genießen kann, während man die Ohren spitzt. Die Installation ist Teil einer Veranstaltungsreihe mit dem Namen „Musik aus der Wolke„.

Höre hier die Künstlerin Christina Kubisch im Interview sowie einige Impressionen von der Installation:

Die Installation ist noch bis zum 19.Mai zu sehen: in der Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, Berlin-Tiergarten, S-Bahn: Bellevue

 

kontur für BLN.FM (C) Roman Kern