East Side Gallery – Ist der Kampf verloren?

Ist der Kampf um eine vollständige East Side Gallery verloren? Trotz Unterstützern wie David Hasselhoff und wütenden Demonstrationen (BLN.FM berichtete) wird weitergebaut. Im Interview mit der Berliner Morgenpost sagt der Sprecher des Investors Jürgen Scheunemann: „Aktuell werden die Baugruben ausgehoben für den Rohbau. Es sei nicht notwendig, weitere Mauerteile zu entnehmen.“ Damit werden Fakten geschaffen, die Diskussion um ein Austauschgrundstück wird hinfällig.

 

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East Side Gallery (Foto: Gorgalore, Wikicommons)

 

Doch die Aktivisten des Bündnisses „Eastside Gallery Retten“ lassen sich nicht beirren. Sprecher Sascha Disselkamp sagt in der Berliner Morgenpost,  dass er den Liedermacher Reinhard Mey und den Denkmalschützer Professor Leo Schmidt als prominente Teilnehmer für kommende Aktionen einzuladen will. Leo Schmidt ist in Cottbus Professor für Denkmalpflege. Er fordert Berlin auf, einen Antrag an die UNESCO zu stellen, damit die East Side Gallery in die Weltkulturerbeliste aufgenommen wird. Wenn das der Fall wäre, würde das 1,3 Kilometer lange Mauerstück in seiner Gesamtheit vor Veränderungen geschützt sein. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht sagt der Professor Leo Schmid im Gespräch mit der Berliner Zeitung, denn die UNESCO wolle vermehrt politische Denkmäler in die Liste aufnehmen. Momentan wird die Liste für Deutschland erstellt. Der Moment sei also günstig auch die East Side Gallery dort aufzunehmen.

Aber wie ist es um das Interesse der Berliner bestellt? Brachte der Baubeginn noch Tausende zur Demo an die Reste der Mauer, schafften es zur letzten Demo vor Ostern nur 600 Demonstranten vor das Rote Rathaus. Für die nächsten Demonstrationen sind mehrere Sonntage im April im Gespräch, allerdings gibt es derzeit in den sozialen Netzwerken noch keine konkreten Ankündigungen. Die Resonanz auf die nächsten Aktionen wird zeigen, ob das Projekt nach kurzem „Shitstorm“ einfach in der Variante durchgezogen werden kann, die von allen politischen Akteuren angeblich niemand wollte.

(Foto: Wikicommons)