Heterotic – Love & Devotion

Heterotic_Cover

Heterotic – das sind Planet Mu-Boss Mike Paradinas, dessen Ehefrau Laura Rix-Martin und mehr oder weniger auch Folk-Sänger Nick Talbot aka Gravenhurst. Das spannende Quasi-Trio veröffentlicht jetzt sein Debüt-Album „Love & Devotion“ – acht Tracks, vier davon rein intrumental, die anderen vier mit Gravenhurts eingehender Stimme geschmückt. Kann Labelchef Paradinas damit seinen eigenen, hohen Künstlerstandard halten?

„Love & Devotion“ lässt sich irgendwo im Dreieck zwischen Electronica, Indietronic und ganz sanftem House nieder. Der Opener „Bliss“ legt einen verträumten Electronica-Grundstein für die kommenden Klangerlebnisse. „Blue Lights“ ist die housigste Nummer des Albums: Pianoklänge, eingängige Synthiemelodien und Talbots Stimmeinsatz erinnern an eine entspannte, weniger tanzbare Hot Chip-Variante. Das Klavier kommt – wenn auch eher sporadisch – auch bei „Devotion“ zum Einsatz, neben „Blue Lights“ der lebhafteste Song.

Die restlichen Tracks bedienen sich eher einer düsteren Grundstimmung. „Robo Corp“ schwankt zwischen Bedrohung und Aufbruchsstimmung und wäre damit die perfekte Untermalung für einen einsamen Helden à la Will Smith in „I am legend“. Die schlichte, aber sehr schöne Bass-Line und die Mischung aus Verruchtheit und Ernüchterung machen den After-Party-Desillusion-Track „Slumber“ zu einem weiteren Highlight. „Fanfare“ eignet sich gut als Rausschmeißer, überraschen Heterotic hier doch mit Blechblas-Klängen und dramatischer Stimmung – eine Kombination, die sich auffällig vom Rest des Albums abhebt und andeutet, wie vielseitig das Projekt sein kann.

„Love & Devotion“ wird von seinem gediegenem Grundtempo getragen und profitiert von den verschiedenen Interpretation dieser entspannten Haltung. Die Lyrics und die Stimme von Gravenhurst tun den einzelnen Stücken gut und heben das Niveau der ganzen Platte. Den Folk-affinen Talbot einmal in einer anderen Klangumgebung zu hören, ist das i-Tüpfelchen auf einem guten Album. Der Nachfolger ist bereits in Arbeit – man kann gespannt sein, was diese Menage à trois noch zu bieten hat.


Tracklist:

  1. Bliss
  2. Blue Lights (feat. Gravenhurst)
  3. Wartime (feat. Gravenhurst)
  4. Robo Corp
  5. Devotion (feat. Gravenhurst)
  6. Knell
  7. Slumber (feat. Gravenhurst)
  8. Fanfare

(Planet Mu)