Mano le Tough – Changing Days

Mano le Tough - Changing Days - CoverAuch wenn es mittlerweile nicht mehr ganz taufrisch ist, entschied sich die Review-Redaktion schließlich doch noch für einen genaueren Blick auf das aktuelle Album des Münchener Labels Permanent Vacation. Schließlich schaffte es die Hälfte der Titel in die BLN.FM-Radio-Rotation. Es handelt sich dabei um Mano le Toughs Debüt-Album „Changing Days“, das Ende Februar schon wesentlich sonnigere Momente anzustimmen vermochte, als das Wetter selbst. Die ebenfalls auf Permanent Vacation erschienene Vorgänger-EP „Mountains“ brachte dem in Berlin lebenden Iren, der übrigens mit bürgerlichem Namen Niall Mannion heißt, vor kurzem den letzten Anstoß zu seinem großen Durchbruch. „Changing Days“ vereint zehn Tracks, die nicht unbedingt für die Tanzfläche produziert wurden, aber über den kommenden Sommer sicher auch dort zu finden sein werden.

Generell wird das Album durch poppige Vocals oder recht eingängige Melodien getragen. Altbekannte Elemente zwischen Deep House und Nu Disco ergänzen die Stücke jedoch in bemerkenswert frischer Art. Das Album ist stillistisch der letzten EP auf dem Norweger Label Internasjonal recht ähnlich. Die meisten Titel des Albums überzeugen ebenso verträumt wie dort einst „In my Arms“. Allerdings spart Mano le Tough hier mit durchgehender Bassdrum, oder setzt diese wie bei „Nothing good gets away“ oder dem durch seine Lead-Melodie bestechenden „Primative People“ erst sehr spät ein.

Direkt auf die Tanzfläche zielt er lediglich mit dem SloMo-House-Track „Moments of Truth“ oder „A Thing from above“. Letzterer  wirkt zugleich treibend und schwebend – ein Eindruck, der durch die leicht zueinander verschobenen Rhythmen des Beats und die aneinandergereihten Dur-Akkorde verstärkt wird. Mit Vocal-Fetzen die haarscharf am Kitsch vorbei schlittern erinnert er ein wenig an frühere Tech-House-Hymnen.

Bei den übrigen Tracks wie etwa „Cannibalize“ oder „The Sea inside“ lässt Mano le Tough mehr Platz zum Träumen. Gitarren, warme Synth-Klänge und sogar Wellenrauschen sind in diesen langsameren Liedern zu hören. Generell bewegt er sich dabei in einem recht breit gefächerten stilistischen Spektrum und präsentiert somit eine sehr vielfältige Auswahl an Musikstücken. Nicht zuletzt weisen die Titel aufgrund der hervorragenden Produktionen eine ganz individuelle Stimmung auf. Jeder einzelne für sich ist dabei so ausgefeilt, dass sich selbst nach mehrmaligem Hören noch irgendein neues, vorher gar nicht bemerktes Detail finden lässt.

Preview:


Tracklist:

  1. Cannibalize
  2. Everything You’ve Done Before
  3. Changing Days
  4. Dreaming Youth
  5. A Thing From Above
  6. Primative People
  7. Nothing Good Gets Away
  8. Please
  9. Moments Of Truth
  10. The Sea Inside

(Permanent Vacation)