Berliner Nazi-Strategien 2013: Psychoterror und Mobbing

ansprechbar, indymedia
Der SPD-Juso-Treff „Ansprechbar“ nach einem Anschlag 2012.

Der Berliner Verfassungsschutz hat diese Woche veröffentlicht, was er über die derzeitigen Aktivitäten von Nazis in Berlin herausgefunden hat. Fazit: die Berliner Rechtsextremisten organisieren sich im Zusammenschluss als „Freie Kräfte“ neu. In den neuen Strukturen gehen sie aggressiv gegen Andersdenkende vor.

Die Verfassungsschützer stufen das neue Netzwerk als besonders gefährlich und gewaltbereit ein. Statt auf Demonstrationen scheinen die “Freien Kräfte” auf aggressive Einschüchterung und Bedrohung einzelner Bürger zu setzen. Dazu gehören neben Drohnachrichten auch eingeworfene Scheiben, gesprengte Postkästen und beschmierte Hauswände von Institutionen und Personen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren. Zentrum des aktionsorientierten Netzwerkes ist Berlin-Lichtenberg, weitere Aktivitäten konzentrieren sich auf Berliner Stadtbezirke in Treptow-Köpenick und Neukölln.

Dem Netzwerk gehören etwa 160 Neonazis an, davon ist etwa die Hälfte aktiv an Treffen und Aktionen beteiligt. Analysten gehen davon aus, dass der Kern der “Freien Kräfte” aus etwa 10-15 Rechtsextremen gefestigte Verbindungen zur Berliner NPD hat. Durch die Beziehungen zur NPD können Nazi-Aktivisten unter dem Schutzmantel des Parteienprivilegs weiterhin ihre öffentlichen Aktivitäten organisieren, ohne ein mögliches Vereinsverbot fürchten zu müssen.

Der ganze Report kann auf der Seite vom Berliner Innensenat heruntergeladen werden. Eine detailliertere Liste der Nazi-Aktionen in Berlin gibt es auf indymedia.

(Foto: indymedia, CC BY-SA 2.0 DE))