Streit um geplante Doku über Berliner Open Air-Technoparties

berlin open air

Die Trendsportart der Saison ist Crowdfunding. Erst zahlen Fans – und wenn genug Geld zusammen gekommen ist, wird die Platte aufgenommen oder der Film abgedreht. Nun soll auf diese Weise im Sommer 2013 ein Film über Open Airs in Berlin entstehen. André Spilker von Morphium Film möchte über startnext mindestens 30000 Euro sammeln, damit in den warmen Monaten das Filmmaterial für „Berliner Sommer“ gedreht werden kann. Am Ende soll ein Dokumentarfilm über die Berliner Open Air- Szene stehen. Mittels einer Collage soll „das Gefühl der hedonistischen Yippie-Yeah-Gesellschaft zwischen Euphorie und dezenter Melancholie“ festgehalten werden, so der Macher. Es soll eine „Liebeserklärung an Berlin“ werden: an eine Stadt, deren Wochenenden von Mai bis September von den Bässen der spontan wirkenden Freiluftparties vibrieren.

Die erste Finanzspritze von 30000 Euro soll erreichen, dass „elementare Produktionskosten“ gedeckt werden können, sagt der Regisseur. Wenn das Geld da ist, kann im Sommer 2013 gedreht werden. Bis zum 12.4.2013 befindet sich das Projekt noch in der Finanzierungsphase.

Angst, dass der „Underground“-Mythos Berlin am eigenen Erfolg erstickt

Doch nicht jeder findet die Idee toll. Die ersten Kontroversen innerhalb der Berliner Szene zum Projekt zeichnen sich jetzt schon auf der Crowfunding-Seite startnext ab, auf welcher der Film um Unterstützung wirbt. So schreibt ein Nutzer: „Hört auf über alles was mit Berlin zu tun hat ’nen Artikel oder ’nen Film zu machen, denn dann ist das was ihr so toll findet bald nicht mehr toll!“ Ein anderer ergänzt: „Dank euch fühle ich mich wie im Zoo… Das nervt mich, mit dem Film verstärkt ihr das auch noch“.

Initiator André Spilker ist Basisdemokratie wichtig: er will den Film mit Szene und Publikum entstehen lassen. Fans sollen nicht nur vorab zahlen, sondern auch Ideen von Fans einsammeln und dann umsetzen. Unterstützt wird er dabei von Alle Farben, AKA AKA und Dirty Doering. Doch was passiert, wenn die Fans gar keinen Film über die Open Air-„Szene“ in Berlin wollen?

(Foto: hedonist-international.org, Creative Commons BY-SA 3.0)