70000 Unterzeichner der Petition für den Erhalt der East Side Gallery haben Eindruck hinterlassen. Auch David Hasselhoff machte mit! Klaus Wowereit, Berlins Regierender Bürgermeister, verkündete am Dienstag nach einer Senatssitzung, dass auch er machbare Alternativen zur geplanten Versetzung des Stücks Berliner Mauer sehe. Dafür werde er den Investor des Luxus-Hochhauses „Living Bauhaus“, die zuständigen Fachbehörden und den Bezirksbürgermeister Franz Schulz an einen Tisch bringen. Das bereits fehlende Stück Mauer zurück an seinen Platz zu bringen, sei das geringste Problem, zitierte der Tagesspiegel den Bürgermeister. Einen Grundstückstausch, damit der Investor sein Luxus-Wohnhaus woanders errichten kann, lehnte er hingegen ab.
Die Initiatoren der Petition haben damit eins ihrer Ziele erreicht. Das längste zusammenhängende Stück Berliner Mauer scheint gesichert. Doch für zahlreiche Beteiligte war die Forderung nach dem Schutz der East Side Gallery eher ein willkommener Aufmacher für andere Anliegen. Die Initiative „Mediaspree versenken“ und anliegende Clubs wollten vor allem den Bau der Luxuswohnungen in unmittelbarer Nachbarschaft verhindern. Die Clubs an der Spree befürchten, dass zukünftig mit Lärmschutzklagen von den Bewohnern des Luxus-Hochhauses gerechnet werden muss, wenn in der wärmeren Jahreszeit die Musik auch draußen spielt. In den Vorjahren gab es deshalb schon Probleme in Berlin: Knaack-Club und Icon mussten auch wegen Anwohnerbeschwerden schließen, die Insel Berlin wurde „stillgelegt“.