Ein Sonntagsspaziergang der etwas anderen Art: Nach vorläufigen Polizeiangaben versammelten sich am Sonntag nachmittag über 5000 Demonstrierende an der Berliner East Side Gallery, um gegen die Versetzung eines Teilstücks der Berliner Mauer zu protestieren. Das zirka 30 Meter lange Segment soll Platz machen für eine Zufahrt, hinter der ein Investor in naher Zukunft ein Hochhaus mit Luxuswohnungen baut. (BLN.FM berichtete) Aufgerufen hatte das Bündnis „Eastside Gallery retten„, zu denen neben Kunst-Initiativen auch Clubs wie Kater Holzig und Watergate in unmittelbarer Nähe gehören, die Lärmschutzklagen der neuen Mieter des Wohnhauses befürchten.
Tim Thaler war vor Ort und hat mit Franz Schulz (Grüne), dem Bürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, über den Hintergrund des Konflikts gesprochen. Mittlerweile hat der Politiker angesichts der Proteste seine Meinung geändert und ist dafür, dass dieser Bereich der Berliner Mauer intakt bleibt.
Demonstranten fragte Tim Thaler, was für sie der Ausweg aus der Situation ist und warum es ihnen wichtig ist, für den Erhalt der kompletten Eastside Gallery zu demonstrieren. Einige wollen, dass alle privaten Eigentümer am Spreeufer enteignet werden, andere einen Baustopp, damit es Zeit für Verhandlungen gibt.
https://soundcloud.com/bln-fm-sonstiges/vox-pops-bei-der-eastside
(Tim Thaler, Alexander Koenitz)