Die Luft ist zum Schneiden: Eine Studie der TU Berlin im Auftrag der Stiftung „Rauchfrei leben“ hat ermittelt, dass in mehr als 90% der Clubs geraucht wird. Im Herbst 2012 besuchten einige Studenten verdeckt 100 Berliner Bars und Clubs. Sie stellten nach jeweils einer Stunde fest: Nichtraucher haben kaum eine Chance feiern zu gehen, ohne vollgequalmt zu werden.
Acht Prozent der Lokale waren rauchfrei, fünf waren als „Raucherclub“ gekennzeichnet und elf Prozent hatten einen getrennten Raucherbereich. In allen anderen wird geraucht, obwohl kein abgetrennter, geschlossener Raucherbereich existiert. Oder es wird auch in anderen Räumen außerhalb des ausgeschilderten Raucherbereichs gequarzt.
Es ist die erste Studie, die überprüft, ob das Nichtraucherschutzgesetz in Berlin überhaupt eingehalten wird. Die Regelungen wurden 2008 erlassen. Es erlaubt das Rauchen in öffentlichen Räumen nur unter bestimmten Bedingungen. Schon 2009 beschloß der Berliner Senat erste Ausnahmeregelungen für die „getränkegeprägte Kleingastronomie“, also Lokale und Clubs, die kein Essen anbieten.
Die Berliner Zeitung vom 26. Februar zitiert Staatssekretärin Emine Demirbüken-Wegner: „Mit dem Berliner Nichtraucherschutzgesetz ist ein praktikabler Kompromiss gefunden worden, ein absolutes Rauchverbot wird nach wie vor nicht mehrheitlich von den Berlinerinnen und Berlinern befürwortet.“ Ob der Berliner Kompromiss auch vorsieht, dass bestehende Vorschriften einfach von allen ignoriert werden, sagte sie nicht.
(Foto: Insomnia PHT)