So war’s: Hipster WinterCup 2013

Nach dem Erfolg der Hipster-Olympiade im letzten Sommer (BLN.FM berichtete) wagten sich die Veranstalter von kultmucke.de an die Winterausgabe des Events. So konnten am Wochenende Berliner und Touristen in einem winterlichen Spaßwettkampf ihr eigenes Hipstertum beweisen. Das lockte vor allem die Medien an.

hipster dancing

Das winterliche Spektakel fand in und um den Club Kosmonaut statt. Der Veranstaltungsort in Berlin-Friedrichshain bietet mit seinem großen Hof viel Platz für die Wettkämpfe. Dort testeten Berlins Szenetypen ihr Können in der „Jute-Skistaffel“ und „Mateeis-Wettlutschen“. Beim „Triangle-Shooting“ wurde nicht mit Bällen auf Dosen, sondern mit Schallplatten auf gestapelte Dreiecke geworfen. Im Zirkuszelt nebenan fand ein besonderes DJ-Battle statt. Smartphones und MP3-Spieler wurden von konkurrierenden Teams an einen kleinen Mixer angeschlossen. Abwechselnd versuchten die Mitspieler aus den Songs auf ihren Geräten den besten Mix zu zaubern. Wer das Publikum am stärksten begeisterte, holte sich den Punkt. In den Spielpausen gab es sowohl drinnen als auch draußen Musik: ein leicht verstört wirkender Friedrich Lichtenstein sang alles außer seinen Youtube-Schlager „Supergeil“La Kernaussage spielten Breakcore und von Artemis Twin gab es Indie-Rock.

skistaffel
Bei der Jute-Skistaffel muss ein Jutebeutel nach erfolgreich auf Brettern absolvierter Skitstrecke an das dritte Teammitglied übergeben werden.

Bei eisigen Minusgraden traten acht hoch motivierte Teams an, die Namen wie „Hiptechster“, „Mitte ist auch nur ein Dorf“, „The Kids Want Mate“ und „Autonomer Affenclan“ trugen. Dabei war nicht nur Körpereinsatz gefragt, sondern es zählte auch der künstlerische Ausdruck. Es wurden „Stylepoints“ verteilt, wodurch sich Teilnehmer zu kruden Körperverrenkungen hinreißen ließen. Am Ende des Tages wurde das Team „Mettigel“ zum Sieger der Winter-Olympiade gekürt.

Mateeiswürfel
Ziel beim Mateeis-Wettlutschen ist es, einen mit Mate getränkten Eiswürftel am schnellsten im Team wegzulutschen.

Viele „Sportler“ und Zuschauer wiesen sich durch Röhre oder Leggins, Hornbrille oder Schnauzbart oder einen mit viel Konfetti gefüllten Jutebeutel als vorbildliche Hipster aus. Wer schlau war, hatte sich vorher noch Omas Strickpulli über gezogen. Eigentlich wurde sich alles, was gegen die Kälte und den starken Schneefall half, über die Schultern geworfen.

hipstercrowd

Der Stimmung tat das keinen Abbruch. Die lockere Moderation der Beatbox-Crew 4xSample, pumpende Electrobeats und warmer Apfelpunsch hielten das Publikum bei Laune. Nach der Vorrunde tummelte sich ein Großteil des durchgefrorenen Publikums dann lieber im Inneren des Clubs, beim Trendmafia-Kreativmarkt. An den bunten Ständen baumelten die neusten Accessoires und man konnte man sich mit bunt-glitzrigem Make Up bemalen lassen.

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Vielleicht war die Kälte der Grund, warum tagsüber nur knapp 200 Besucher den Weg zum „WinterCup“ gefunden hatten. Es kann aber auch sein, dass der große Hype um den Berliner Szene-Hipster schon wieder vorbei. Oder sollte das Ganze als reines Medienprodukt betrachtet werden? Reporter und Fotografen begleiteten jede neue Spielrunde mit einem Blitzlichtgewitter.

Einen positiven Nebeneffekt hatte das Ganze für die Anwesenden: Sie wurden Teil eines „Underground“-Events für ein kleines, auserwähltes Publikum: Ein Traum für jeden Hipster!