Benjamin Damage – Heliosphere

Benjamin Damage - Heliosphere - Cover

Berlin ist kalt dieser Tage und mit „Heliosphere“ von Benjamin Damage kommt der perfekte Sound für die noch langen dunklen Nächte. Dass der Waliser seinen letzten Berliner Sommer geopfert hat, um einen tollen Technohybriden hervorzuzaubern, kann man ihm gar nicht hoch genug anrechnen. Denn Benjamin Damage hat hier definitiv eines der besten Alben des jungen Jahres auf Modeselektors Label 50Weapons vorgelegt.

Damage hat sich bei seinem Solo-Debüt mit den besten Zutaten aus Detroit, Berlin und sonstwoher versorgt und eine eigene Komposition geschaffen, die zeitlos klingt, und dabei doch deutlich auf den Techno der 90er und 00er Jahre verweist. Dabei ragen bestimmte Tracks natürlich heraus: „010x“ gefällt mit seinen knapp 130Bpm und süßen Piano Hook in gefühlter Endlosschleife. Der Wahlberliner beschränkt sich auf das Wesentliche und ist damit äußerst effektiv.

Mit „Delirium Tremens“ zieht er dann ordentlich an. Der Track ist ein kompromissloses Berghain-Monster nach dem man schwitzend Luft holen möchte. Ähnliches gilt für „Swarm“, der über fünfeinhalb Minuten einem zuckenden Syntheziser eine vor Kraft strotzende Bassline gegenüberstellt und nur eine Richtung kennt: nach vorn. Den Abschluss gibt „Heliopause“. Hier fehlt der Beat, dafür schwebt man mal höher, mal tiefer über ein maschinelles Klopfen, bis sich alles in einem Rauschen auflöst und die Reise, zu der uns Benjamin Damage mitnahm, beendet ist.

Die Qualität des Albums wurde am Anfang ja schon vorweggenommen, aber sie soll hier nochmal bestätigt werden. Mit „Heliosphere“ hat Benjamin Damage ein wunderbares Technoalbum produziert, das neben der Tanzfläche auch abseits funktioniert, vor allem, weil es eine Atmosphäre erzeugt, die es über die gesamte Länge halten kann. Damage hatte auf die Frage, welcher Ort der beste zum Hören seines Albums wäre, geantwortet: in einem Raumschiff mit tollen Visuals und das Ganze ohne Ablenkung. Die Empfehlung ist schwer zu überprüfen, „Heliosphere“ ist aber stark genug, um auch an weniger extravaganten Orten für sich allein zu sprechen.

Preview:

Tracklist:

  1. Lalka
  2. 010x
  3. Delirium Tremens
  4. Extrusion
  5. Together
  6. Spirals
  7. End Dazs
  8. Light Year
  9. Swarm
  10. Heliopause

(50 Weapons)