Spät dran war er immer, der Club Horst Krzbrg in Berlin-Kreuzberg. Häufig genug erfuhr man erst in der laufenden Woche, welche Party am nächsten Wochenende steigt. Dann war es aber zumeist eine Ankündigung, die Vorfreude auslöste. Denn der Club am Tempelhofer Ufer, betrieben von einem der Mitbegründer des Tresor, buchte gern experimentierfreudig und innovativ. Bassmusik? Footwork? Die erste Station in Berlin für Musiker dieser Genres war häufig das Horst. Da nahm die Crew auch mal in Kauf, dass an manchem Samstagabend nur 150 Leute in den Club fanden.
Seit Mittwochabend verdichten jetzt die Zeichen, dass das Horst erstmal geschlossen bleibt. Mittwochabend setzten Nutzer auf dem Facebook-Profil des Clubs Trauermusik und Dankesbekundungen. Tanith twitterte. Aus dem Team haben wir erfahren, dass die Gerüchte anscheinend stimmen. Angeblich wird am Tempelhofer Ufer 1 derzeit schon ausgeräumt. Eine offizielle Stellungnahme gibt es noch nicht. Wir warten dann mal ab.
Update: Am Nachmittag des 14.2.2013 äußerte sich das Horst offiziell und bestätigte die Schließung. Der Vermieter hatte die Räume gekündigt, nachdem der Club im letzten Jahr in finanzielle Schwierigkeiten geraten war, weil das Publikum ausblieb. Das bittere Fazit der Macher: „Das Kernkonzept von Horst Krzbrg, nur erstklassige Musik und einen optimalen Sound mit einer enorm angenehmen Mannschaft hinter der Bar, die schnell und effektiv eine etwas breiter aufgestellte Karte umsetzt, zu präsentieren und auf sonstiges Entertainment zu verzichten, ist wohl ganz offensichtlich überholt.“ Zwar gab’s in den letzten Monaten wieder mehr Zuspruch, doch der Vermieter teilte den Optimismus nicht.