Rebekka Ruétz: Die Anziehungskraft des Gegensätzlichen

Dass sich Gegensätze anziehen, ist eine bekannte Binsenweisheit. Und doch scheint dies das heimliche Motto der Herbst/Winter 2013/14-Kollektion mit dem klangvollen Namen „Panem et Circences – the new games of the 21st century“ zu sein, die Rebekka Ruétz bei der Berliner Fashion Week vorstellte. Zwar gab es im Zelt am Brandenburger Tor weder Brot noch Zirkusspiele, so die Übersetzung des Titels, dafür aber den spielerischen Umgang mit dem Unterschiedlichen zu sehen.

 

Rebekka Ruétz A/W 2013/14 (Foto: Milan Gonzales)
Rebekka Ruétz A/W 2013/14 (Foto: Milan Gonzales)

 

Egal ob Schnitte, Farben oder Material: die Österreicherin setzt auf Gegensätzliches. Wallende Maxikleider treffen auf knappe Minis, hochgeschlossene Blusen auf tief ausgeschnittene Blazer, runde Kragen auf kantige Revers, Hell auf Dunkel, Schwarz auf Weiß, Seide auf Samt, Leder- auf Flokatioptik und transparente auf opake Stoffe.

 

Rebekka Ruétz A/W 2013/14 (Foto: Milan Gonzales)
Rebekka Ruétz A/W 2013/14 (Foto: Milan Gonzales)

 

Dennoch wirkt die Kollektion mit ihren Gegensätzlichkeiten nicht inkonsistent. Wohldurchdachte Details wie wiederkehrende Farbtupfer, Materialien, Paspeln und Besätze verbinden die über 70 kontrastreichen Einzelteile zu einer runden Kollektion.

 

Rebekka Ruétz A/W 2013/14 (Foto: Milan Gonzales)
Rebekka Ruétz A/W 2013/14 (Foto: Milan Gonzales)

 

Gerade das abwechslungsreiche Farbrepertoire macht die Kollektion interessant. Rebekka Ruétz wappnet ihre Trägerinnen vor dem Grau der kalten Jahreszeit mit Akzenten in Gold, Senfgelb, Moosgrün, Lachspink und Beige. Obligate Nuancen von Schwarz und Weiß vervollständigen die Palette.

 

Rebekka Ruétz A/W 2013/14 (Foto: Milan Gonzales)
Rebekka Ruétz A/W 2013/14 (Foto: Milan Gonzales)

 

Besonderer Hingucker der Show war der avantgardistische, oft schamanistisch anmutende Kopfschmuck der Designerin Candice Angélini, der den bisweilen an die 60er und 70er Jahre erinnernden Stücken einen futuristischen Zug verlieh.

(Fotos: Milan Gonzales)