Mehr Streetart! Mehr Kunst! Auf dem Gelände des RAW Tempels bietet das Projekt „Urban Spree“ auf 1700 Quadratmetern Raum für Ausstellungen, DIY-Workshops, und einen großen Garten mit Bierausschank und „Streetfood“. Sieben Künstler arbeiten hier in ihren Ateliers: Mother Drucker betreiben ihre Siebdruckwerkstatt, Tape-Künstler ostap4enko und die Illustratorin Tine Fetz arbeiten an neuen Kunstwerken.
Regelmäßig sind externe Künstler und Projekte zu Gast. Ab März 2013 stellt der Fotokünstler Bilbo Calves seine Werke aus. Ab 21. April richtet Urban Spree die „Comicinvasion 2013″ aus.
„Urban Spree“ – das klingt wie die Gegenbewegung zur „Mediaspree“ – dem Immobilienprojekt an der Spree. Ist es aber nicht, sagen die Gründer Kolja und Pascal. Bei der Namensfindung hatten die beiden Franzosen nicht bedacht, dass Berliner bei „Spree“ als erstes an den Fluss denken, der durch die Stadt fließt. Sie hatten vielmehr das englische Wort „spree“ im Kopf, was so viel wie „unkontrollierter Spaß“ bedeutet.
Die beiden Gründer sind in Paris aufgewachsen, einer Stadt, von der man vermuten würde, dass man sie auf der Suche nach künstlerischer Selbstverwirklichung nicht verlassen müsste. Doch die elitäre Kunstwelt der Pariser Boheme entsprach ebenso wenig ihrer Vorstellung wie die überteuerten Mietpreise für Galerien. „Das künstlerische und kreative Potential scheint in Paris langsam ausgeschöpft zu sein“, erklärt Kolja. „Unbekannte Künstler können sich Galerien kaum leisten. Und von den etablierten Galerien kommt nicht viel Neues. In Berlin ist das anders. Die Stadt brodelt vor Kreativität. Alles ist möglich.“
Das Gelände war schnell gemietet, zunächst jedoch ohne Wasser und Strom. Dafür mit der Auflage, mindestens 29 Toiletten stellen zu müssen. Um Platz zu sparen, setzten Kolja und Pascal auf Sitzklos ohne Kabinen – platzsparend und mädchenfreundlich. Neben kreativ gestalteten Sanitäranlagen gibt es auf dem Gelände Kunst bis in die hintersten Ecken. So griffen neben den hauseigenen Künstler Rylsee und Andrea Wan auch die internationalen Gäste Klone und Stinkfish zur Dose, um das Areal zu gestalten.
Die Zwischennutzung ist bis 2019 gesichert. Aktuelle Infos zu Workshops, Veranstaltungen und Neuzugänge im Laden gibt’s im Urban Spree Blog.
Urban Spree, Revaler Strasse 99, Berlin-Friedrichshain, S+ U-Bahn: Warschauer Straße
(Fotos: Marcus Bläsing)