Ready to wear? Die Fashion Week 2013

Irina Schrotter-Modenschau. Foto: Dani Doege

Schwer und grau hängt der Januar über Berlin, aber auf den Straßen der Stadt herrscht buntes Treiben: An jeder Ecke sieht man auffällig gut und manchmal auch schlecht gekleidete Menschen, die sich um die Plätze vor den Linsen der Street-Style-Fotografen reißen. Es  ist schließlich Fashion Week!

Vom 15. bis 20. Januar schlägt die  “Mercedes-Benz Fashion Week”, kurz MBFW, wieder ihr Zelt in Mitte auf. In der Gegend um das Brandenburger Tor müssen die Touristen dem deutschen Modezirkus weichen.

Wie in den vergangenen Jahren verspricht die Veranstaltung auch in diesem Jahr Glamour und große Namen der Fashion-Welt. Dennoch: Berlin ist auch nach zahlreichen Versuchen noch nicht zum kommerziell interessanten Mode-Standort avanciert. Etablierte internationale Designer und Modehäuser zieht es nach New York, London, Paris oder Mailand.

Aber: Berlin ist ein Mekka der Kreativen, eigenwillig, das Stadtbild chaotisch und multikulturell. Dies spiegelt sich auch in der Mode wider. Der Berliner Stil, wenn es ihn denn gibt, zeichnet sich eher durch gedeckte Farben und sportliche Alltagstauglichkeit aus: Designer wie Lala Berlin, Henrik Vibskov und Perret Schaad haben das in den vergangenen Jahren bestätigt. Berlin ist eben nicht Paris – hier trägt man Rucksack statt Hermès-Tasche und Sneaker statt High Heels.

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Patrick Mohr, der im vergangenen Jahr mal nicht schockte, will in diesem Jahr wieder provozieren. Statt einer gewöhnlichen Laufsteg-Show verspricht er auf seiner Internetseite eine „Weltpremiere“. Näheres zur Veranstaltung verrät er nicht.

Etwas weniger mysteriös geht es bei den Shows der anderen Designer zu. Unter den Nachwuchstalenten sind unter anderem Sissi Goetze, KilianKerner, Perret Schaad, Augustin Teboul, Malaikaraiss und Vladimir Karaleev.

Neben den Modenschauen versucht die MBFW in diesem Jahr mit den “Eco Fashion”- Veranstaltungen verstärkt den Nachhaltigkeitsgedanken zu betonen: Bei der „Ethical Fashion Show“ sowie im „Green Showroom“ dreht sich alles um ökologische und sozialverträgliche Produkte. Die Frage ist, ob es sich bei dem herrschenden Hype um den „Öko-Chic“ nicht eher um eine kurzlebige Modeerscheinung handelt: Der „Green Showroom“ findet im Hotel Adlon statt und sendet äußerlich alles andere  als „alternative“ Signale. Die MBFW thematisiert zwar fairen Handel und umweltverträgliche Produktion – aber wird sie entsprechende Projekte auch längerfristig ausreichend unterstützen?

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Wer sich die Fashion Week ansehen will und keine Einladung hat, muss auf die Berichterstattung warten. Auch in diesem Jahr erfolgt der Zutritt zu den Schauen „by invitation only“, es sei denn, man ist Pressevertreter, Modeblogger oder mindestens D-Prominenz. Auch zu den Fachmessen gibt es nur beschränkten Zugang. Vom 15. bis 17. Januar wird auf der „Bread & Butter“ auf dem Tempelhofer Feld Urbanwear gezeigt. Die Modemesse „Premium“ feiert dieses Jahr ihr zehnjähriges Bestehen und verspricht zu diesem Anlass ein neuartiges Showroom-Konzept. Daneben findet erstmalig die „Panorama“, eine Messe für Street- und Sportswear, auf dem Gelände des Flughafen Schönefeld statt.

Ob die MBFW in diesem Jahr durch Innovationen überraschen kann, bleibt abzuwarten. Die meisten Veranstaltungen sind vor allem dem „Fachpublikum“ vorbehalten, vornehmlich Bloggern, PR-Agenten und der Presse. Hier hält es die Berliner Fashion Week wie die großen Schwestern Paris und London.

Berlin ist aber eben nicht in erster Linie Modestadt. Warum sollte sich in Zukunft nicht also auch die Fashion Week auf neues Terrain trauen, abseits des Brandenburger Tors und nicht nur „mit Einladung“.

Model auf der MBFW

Ganz ohne eine solche können die Modefans unter den BLN.FM-Hörern und -Lesern in den Genuss von schönen Menschen und schrillen Outfits kommen. Am 16. Januar steigt die Patrick Mohr-Aftershow-Party im Prince Charles.

BLN.FM verlost 2×2 Gästelistenplätze für „Patrick Mohr meets Reebock Classic and invites Herr Sorge“.

Kli­cke hier um mit “FASHION” als Kenn­wort an der Ver­lo­sung teil­zu­neh­men. Ein­sen­de­schluss ist der 15.1.2013, 18:00 Uhr.

Patrick Mohr-Aftershow-Party: „Patrick Mohr meets Reebock Classic and invites Herr Sorge“ am 16. Januar ab 23 Uhr im Prince Charles, Prinzenstraße 85F, Berlin Kreuzberg, U-Bahn Moritzplatz (U8)

(Fotos: Dani Doege, MBFW)