Toro Y Moi – Anything In Return

Toro Y Moi - Anything In Return Coverart

Seit 2009 bewegen sich Chaz Bundicks Erzeugnisse als Toro Y Moi zwischen denen eines Produzenten und denen eines Songwriters. Sein erster Streich „Causers Of This“ zeigte ihn verstärkt in der ersten Rolle. Mit Schnipselwerk aus Samples und viel Effektlaubsägerei verdichtete er die Räume zwischen runter gedrosselten Dancebeats. Mit dem angefunkten Psych-Pop-Wunderwerk „Underneath The Pine Tree“ bewies Bundick 2011 seine Fähigkeiten, eine ähnliche Atmosphäre ohne Zuhilfenahme solch technischer Fingerfertigkeiten kreieren zu können. Sein aktuelles Werk „Anything In Return“ parkt auf halber Strecke, zwischen den Polen der ersten beiden Alben. „Ich versuchte ein Pop-Album zu machen,“ so nüchtern erklärt der 25-jährige Produzent im Interview-magazine den Grundton des Drittwerks. Kein überraschendes Statement, war der Vorgänger schon geprägt von sonnendurchfluteten poppigen Hooklines, eingepackt in ein Retro-Soul-Gewand. Damit half er unter anderem dem Chillwave-Genre in einen Indiepop-Kontext vorzudringen wie es kein zweiter Künstler vor und nach ihm getan hat. „Anything In Return“ markiert an vielen Stellen die Abkehr von dem bekannten Vokabular. Anstatt 80er Synthlines mit einem diesigen Psych-Fuzz zu verschleiern, transformiert Toro Y Moi seine schamlos infektiösen Refrainmelodien mittels R’n’B-Zitate ins 21te Jahrhundert. Die surrenden Synthieflächen, die angeshuffelten Breakbeats und Arpeggioklänge, die plastikartigen Keystabs und Fanfaren tragen den Vintage-Charme des Vorgängers in ein zeitgemäßes Fahrwasser, dort wo auch Rapper Theophilious London treibt. Statt Sprechgesang bekommt der Hörer allerdings die gewohnt samtene und in höchsten Tönen schwingende Stimme Chaz Bundnicks ans Ohr gelegt. Dieses Album geht John Legend-Fans genauso ans Herz wie Menschen, die bei Al Green Stehblues tanzen. Im neuen Jahr markiert „Anything In Return“ einen ersten musikalischen Höhepunkt, der im Frühjahr und Spätsommer nochmals richtig zu Blüte kommen wird, jede Wette.

 


Tracklist:

  1. Harm In Change
  2. Say That
  3. So Many Details
  4. Rose Quartz
  5. Touch
  6. Cola
  7. Studies
  8. High Living
  9. Grown Up Calls
  10. Cake
  11. Day One
  12. Never Matter
  13. How’s It Wrong

(Carpark Records)