In Berlin-Kreuzberg werden wieder Häuser besetzt! (Update)

Seit vergangenem Samstag, dem 8.12.2012, ist die ehemalige Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg in den Händen linker Aktivisten. Die Gruppe aus rund 100 Menschen zog unter der Losung „Wir fordern Wohnungen für alle! Wir sind keine Opfer, wir sind Widerstandskämpfer_innen! Wir bleiben alle!“  in das seit 2 Jahren leer stehende Gebäude.

Mit ihrer Aktion solidarisieren sich die Besetzer mit den Asylbewerbern, die bereits seit längerer Zeit am Brandenburger Tor und auf dem Oranienplatz campieren um so die Abschaffung der Residenzpflicht zu erreichen. Diese gesetzlichen Regelungen geben Asylsuchenden einen festen Aufenthaltsort in Deutschland vor. Das sind meist abgelegene Sammelunterkünfte ohne Möglichkeiten am sozialen und kulturellen Leben teilhaben zu können. Die Aktivisten empfinden diese Isolation als Verletzung der Menschenrechte.

Mit ihrer Aktion wollen die Besetzer Druck auf den Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ausüben, dass er den protestierenden Flüchtlingen für die kalten Monaten ein Gebäude zur Verfügung stellt. Eine Einigung ist nicht abwegig. Der Bezirksbürgermeister Kreuzbergs Franz Schulz hat bereits am Samstag Verständnis gezeigt und stellte eine Entscheidung am Dienstag in Aussicht.

Update (11.12.2012): Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg stellt die Schule den Flüchtlingen für die Dauer des Winters als Unterkunft zur Verfügung, wie aus einer Pressemitteilung der Linkspartei hervorgeht.

(Foto: Refugee-Protestmarsch, indymedia.org)