Ende der „Touristifizierung“ in Berlin-Kreuzberg und Friedrichshain? Die Simon-Dach-Straße in Berlin-Friedrichshain ist mit mehreren dutzend Kneipen eine der bekanntesten Ausgeh-Adressen der Stadt. Sie hat die höchste Kneipendichte im Kiez. Wenn es nach den Grünen geht, dann soll das auf lange Sicht so bleiben. Gleichzeitig sollen keine neuen Gaststätten mehr genehmigt werden.
Wie die tageszeitung berichtet, haben Bezirkspolitiker Kneipen als Preistreiber für Mieten ausgemacht. Traditionelle Geschäfte müssten angesichts horrender Mietsteigerungen auf den Ausgehmeilen schließen. Das Resultat: weniger Geschäfte und viel Gastro-Monokultur. Das verändert das Wohngebiet und ist mit dessen Charakter „nicht mehr in Einklang zu bringen“. Jetzt haben Politiker einen Paragraphen in der Baunutzungsordnung entdeckt, der es den Behörden erlaubt, aus diesen Grund Genehmigungen für Neueröffnungen von Kneipen zu versagen. Im Berliner Stadtbezirk Tempelhof-Schöneberg wurden mit der selben Begründung auch zwei Bauanträge abgewiesen.
Soll so auch in Friedrichshain und Kreuzberg vefahren werden? Weil die Linkspartei den Antrag unterstützen will, gilt es als sicher, dass er angenommen wird. Neben der Simon-Dach-Straße sind in Kreuzberg die Schlesische Straße und die Falkensteinstraße betroffen. Dort würden dann keine neuen Gastro-Betriebe mehr genehmigt werden. Bislang hat noch keiner gegen ein solches Verbot geklagt. Mal Abwarten, ob das auch so bleibt.