Neu auf dem Radar: Shelter Point

Wie aus dem Nichts tauchte Ende Oktober Shelter Points EP „Forever For Now“ auf. Ohne eine einzige Veröffentlichung aufweisen zu können, machte das Duo sein Debüt gleich auf Hotflush – dem renommierten Label von Paul Rose alias Scuba. Die Zwanzigjährigen kennen sich seit ihrer Schulzeit im englischen Coventry und begannen schon zu dieser Zeit Musik zusammen zu machen. Nach ihrem Schulabschluss zogen sie für ihr Studium nach Nottingham und hoben ihr gemeinsames Projekt aus der Taufe – Shelter Point war geboren.

Dafür, dass „Forever For Now“ ihre erste Veröffentlichung ist, hören sich die Tracks alles andere als anfängerhaft an. Das ruhig vor sich hin plockernde „Braille“ wirkt mit seinen leiernden Synths und dem brüchigen Gesang in Kombination mit dem unaufdringlichen Beat sehr durchdacht. „Hold On Me“ beginnt ruhig, verwandelt sich aber dank eines kraftvollen Basses und zischelnden Hi-Hats in einen druckvoll-optimistischen Track mit Clubpotenzial. Das zwischen R&B und Garage schwebende „Sleep Easy“ lädt zum beseelten Einklang mit der Welt ein und „Forever For Now“ könnte mit seinen Klavierakkorden, den Field-Recordings und den bearbeiteten Vocals gut eine Kollaboration von Mount Kimbie und James Blake sein.

http://soundcloud.com/shelter-point/sets/forever-for-now/

Sicherlich erfinden die beiden das Rad angesichts ähnlicher musikalischer Ansätze nicht neu. So klingt die EP hin und wieder wie eine wohltuende Erinnerung an das, was Ende 2010 und 2011 „Post-Dubstep“ genannt und als der neue heiße Scheiß gehandelt wurde. Sicherlich fanden sie auch dort Inspiration. Die Aufregung um Post-Dubstep hat sich mittlerweile gelegt. Doch bei aller Ähnlichkeit finden Shelter Point einen eigenen Weg, Pop, Soul und bassgetriebene elektronische Musik zu vereinen.

(Shelter Point: Forever For Now / Hotflush)