Redshape – Square

Redshape - Square - Cover Im Jahre 2006 gelang Sebastian Kramer ein beispielloser Start seines auf analogem Equipment basierenden Live-Aliases Redshape. Bereits im ersten Jahr verschlug es den Mann mit der roten Maske auf renommierte Techno-Label wie Delsin oder Music Man. Nebenbei ebnete das medientauglich aufgebauschte Geheimnis um seine wahre Identität zusätzlich den Bekanntheitsgrad des ostdeutschen Wahl-Berliners. Schnell ließen sich seine Tracks in DJ-Sets rund um den Globus wiederfinden. Vor drei Jahren sorgte dann sein Debüt-Album „The Dance Paradox“ für großes Aufsehen. Schließlich galt es bei diesem die Messlatte nach vielen starken Veröffentlichungen noch ein wenig höher zu hängen, was ihm auch durchaus gelang.

Mit dem kürzlich erschienenen Nachfolger „Square“ wird noch ein Schritt weiter in Richtung Konzept-Album gegangen. Dabei wagt sich Redshape mehr in andere Genre-Bereiche vor, was innerhalb der zwölf Titel jedoch auch diesmal die Tanzfläche nicht komplett außen vor lässt. Bereits der zweite Track „It’s in Rain“ startet mit geraden Beats zu einem typisch markanten Redshape-Kracher durch. Auch das grandiose „Starsoup“ schöpft aus den altbekannten Detroit-Anleihen und geht mit seinen liebevoll modulierten Synths bestens in die Beine. Der etwas träge Brecher „Paper“ hingegen knarzt und schraubt sich dreckig stampfend nach vorn, was aber ebenfalls den Floor ordentlich zum Beben bringen dürfte.

Außerdem gibt Redshape ein besonderes Schmankerl zum besten. Sein bereits 2006 veröffentlichter Titel „The Playground“ bekommt nämlich auf „Square“ einen ganz neuen Anstrich. Das bedeutet nicht, dass es sich um einen schnöden Remix handelt. Vielmehr präsentiert Redshape hier sein Klang-Spektrum, beziehungsweise wie sich dieses in den letzten sechs Jahren erweitert hat. Denn abgesehen von der sanfteren Bassdrum und dem reduzierten Tempo sind sämtliche Synths wesentlich feiner nachgearbeitet worden. Die frühere, teils kühle Soundästhetik weicht hier einer sehr viel wärmeren.

Insgesamt beinhaltet „Square“ mit Titeln wie „Landing“, „Orange Clouds“ oder „Moods & Mice“ aber eher Musik für die heimische Musik-Anlage. Generell sind die Tracks mit allerlei Field Recording-Schnippseln und Vocal-Samples versehen, was die ohnehin recht dichte Atmosphäre zusätzlich unterstreicht. „Atlantic“ und „Enter the Volt“ sind zwar schon ein wenig schwungvoller, aber vermitteln dennoch mehr eine Stimmung, als dass sie zum Feiern anregen. Bei „Until we burn“ gibt es außerdem in Zusammenarbeit mit The Space Ape eine beinahe poppige Einlage zu hören. Herausgekommen ist dabei ein düster-dubbiger Reggae-Track zum Mitsingen, der ein weiterer Zeuge musikalischer Vielfalt ist, auch wenn er nicht unbedingt die Perle des Albums darstellt. Somit ist „Square“ alles in allem ein wirklich gutes Nachfolge-Album ohne verkrampfte Neuaufgüsse oder musikalische Experimente, die man dem Mann mit der roten Maske sowieso nicht abnehmen würde.

Preview:

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Tracklist:

  1. The Channel
  2. It’s in Rain
  3. Atlantic
  4. Orange Clouds
  5. Moods & Mice
  6. Starsoup
  7. Paper
  8. Landing
  9. Enter the Volt
  10. Until we burn feat. The Space Ape
  11. Departing
  12. The Playground (Square Version)

(Running Back)